Kreis Wesel

Kreis Wesel · Es ist ein Projekt, das die Außenansicht Xantens nachhaltig beeinflussen wird: der "Park der Begegnung", der "KURlaub in den Wallanlagen" ermöglichen soll. 5,3 Millionen Euro fließen in das Vorhaben des Luftkurorts, das den sogenannten Weiteneindruck erhalten, das Gelände vor den Stadtmauern aber attraktiver gestalten soll. Katja Schreiber von der Planergruppe Oberhausen hat jetzt im Xantener Planungsausschuss die in Zusammenarbeit mit den Stadtplanern, dem Architekturbüro Heinrich Böll aus Essen und den Bochumer Verkehrsplanern Arion, Bodzio und Weiser entstandenen Pläne vorgestellt. Die Landschaftsarchitekten hatten sich in einem europaweiten Wettbewerb gegen vier Bewerber durchgesetzt.

Noch in diesem Jahr soll's losgehen mit dem Umbau; Ende 2018 ist die Abnahme vorgesehen - mit Ausnahme der Pflanzen, die erst später ihr wahres Gesicht zeigen, sagte die diplomierte Landschaftsarchitektion Katja Schreiber. Entlang der B 57 sind das eine bis zu 50 Zentimeter hohe (Vogel-)Hecke, die mit Schilf kenntlich gemachte Pistley und eine Schmetterlingsblumenwiese. Beidseitig der Ein- und Durchgänge sorgen später Staudenpflanzen für einen Blickfang. Hochbeete wie im Färbergarten mit Rotkohl und Möhren sind für Gehbehinderte unterfahrbar. Erschlossen wird das Terrain mit einem 2,25 Kilometer langen Rundweg. Der wird vier Meter breit sein, Höhenunterschiede in flachen Serpentinen überwinden und gegenüber den Nebenwegen einen "eindeutigen" Belag mit einem Leitstreifen für Sehbehinderte haben. Der Belag weist auch Orientierungslosen den richtigen Weg. "Reisen für alle" nennt das Katja Schreiber.

Ein Spaziergang durch die Anlagen beginnt am Ostwall mit Bewegungs- und Spielangeboten wie einem Themenspielplatz. Die Holzbauten für Kinder werden eigens der Xantener Geschichtswelt mit Marktplatz, Rathaus und Dom angepasst. In der Nähe entsteht auch eine (von zwei) Trockentoiletten-Anlagen. Der Nordwall mit einer Rampe zum Pfadfinderturm beherbergt einen "Stadtbalkon" mit drei Pergolen und Sitzgelegenheiten. Der Westwall kommt ursprünglichen Kurgärten am nächsten: Bibel-, Färber- und Rosengarten, Boulefeld, ein auch mit Rollstühlen befahrbares Kneippbecken, ein Sinnes- und Barfußfeld sowie ein großes Gradierwerk, in dem Solewasser plätschert. Von dort aus führt der ringsum beleuchtete, gesäumte Rundweg über den parkähnlich gestalteten Südwall zurück.

(RP)
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