Hamminkeln Konzert: Himmels Liebe über Ringenberger Dächern

Hamminkeln · In der Bibel findet sich kaum ein Hinweis auf die Mutter Jesu, Maria von Nazareth. Ihr Verhältnis zu Jesus - den die Christen als Erlöser der Menschheit verehren - dürfte ebenso einzigartig gewesen sein wie ihr Verhältnis zum Lieben Gott, dem Vater ihres Sohnes. Trotzdem dauerte es eine Weile, bis sich die Christen für sie interessiert haben: Im fünften Jahrhundert suchten Kirchenväter und Schriftgelehrte erstmals nach versteckten Verweisen zu ihrer Person in der Bibel.Viel lebendiger als jeder noch so raffiniert kryptographierte Verweis in der Bibel manifestierten sich von Anfang an ihre Darstellungen in der Kunst, die sie schon früh mit großer Farbenfreude wahlweise als liebende Gottesmutter, Gnadenspenderin und als Urbild weiblicher Zartheit und Unbeflecktheit zeigen. Mit solchen Attributen ist sie neben zahllosen bildlichen Darstellungen immer wieder auch in Gedichtform beschrieben und in Liedern besungen worden. Um solche Gesänge aus dem 17. Jahrhundert wird es unter dem Titel "Himmels Liebe" beim nächsten Ringenberger Schlosskonzert am Samstag, 7. April, 17 Uhr, im Schloss Ringenberg, Schlossstraße 8, gehen.

Der europaweit gefeierte Countertenor Alexander Schneider wird gemeinsam mit seinen Continuopartnern, der Berliner Gambistin Juliane Laake sowie dem Harfenisten Maximilian Ehrhardt, Musik von Girolamo Frescobaldi, Giovanni Antonio Rigatti und Giovanni Battista Vitali, aber auch protestantische deutsche Musik von Heinrich Schütz bis Adam Krieger hören lassen. Bei dem Konzert kommt der spektakuläre Nachbau einer barocken italienischen "Arpa Doppia" zum Einsatz, wie sie der Maler Lanfranco in den 1730er Jahren seiner Venus an die Seite gestellt hat, und wie sie in Gestalt der legendären "Barberini"-Harfe im Instrumentenmuseum Rom zu bestaunen ist.

Karten: Tickets (15, ermäßigt zehn Euro, bis 14 Jahre frei) gibt es an der Abendkasse. Reservierungen sind möglich unter der Telefonnummer 02852 9659950.

(RP)
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