Wesel/Xanten Kompositionen von Willem Winschuh in Xanten aufgezeichnet

Wesel/Xanten · Musikalischer "Lebenstanz" von der Schöpfung bis zur Auferstehung im Viktor-Dom.

Vor kleinem Publikum hat Regionalkantor Willem Winschuh das von ihm gemeinsam mit Joachim Wolff konzeptionierte Projekt "Lebenstanz" aufgeführt. Das Konzert im Xantener Viktor-Dom wurde mit mehreren Kameras professionell aufgezeichnet. Winschuh und rund 20 Musiker und Sänger nahmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise von der Schöpfung über den Tod bis hin zur Auferstehung.

Es waren ungewohnte Klänge, die durch den Dom hallten. Gregorianischer Gesang, eindrucksvoll dargeboten von der Schola cantorum des Collegium vocale aus Wesel, Improvisationen für Orgel und Saxophon, Kompositionen für Querflöte, Akkordeon und Streicher. Die meisten Stücke, alle aus der Feder Winschuhs, wurden bei dem Konzert am 23. Januar uraufgeführt, dennoch harmonierten die Musiker im Dom bei der Aufführung hervorragend miteinander.

Texte, nach Bibelstellen von Wolff interpretiert, wurden passend zur Musik rezitiert und verliehen der Aufführung so eine noch größere Tiefe. Dazu passend war der für das Konzert abgetrennte Teil des Gotteshauses in farbiges Licht getaucht. Ziel von Texten und Musik sei es, sagte Winschuh, im "Lebenstanz" das Leben zu reflektieren. Daher habe man sich auch entschieden, das Konzert nicht in einem Studio aufzuzeichnen, sondern vor Publikum im Xantener Dom: "Wir wollen Musik, die im Leben spielt", erläuterte der Komponist. Erst wenige Stunden vor dem Konzert hatte es eine erste gemeinsame Probe gegeben, zwischendurch gab es für Musiker und Sänger dann eine kurze Pause bei Würstchen, Kaffee und Tee im Haus St. Michael.

Zur Lebendigkeit der Aufzeichnung trug eine besondere Improvisation bei: Die von Hand geläuteten Glocken um 18 Uhr wurden als "Seiltanz" in das Konzert integriert. Verzichten musste das Publikum dagegen auf eine ursprünglich geplante Tanz-Performance, da die Tänzerin aus gesundheitlichen Gründen nicht anreisen konnte. "Das holen wir nach, wenn sie wieder gesund ist", versprach Winschuh. Die komplette Aufzeichnung mit einer Länge von rund 90 Minuten soll dann im Internet veröffentlicht werden.

(pbm)
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