Edeka-Markt in Wesel Komp geht nicht ins Esplanade-Center

Wesel · Sven Komp und seine Schwester Nina haben den Standort Esplanade-Center geprüft und sich gegen eine Ansiedlung in der Weseler City entschieden. Die Edeka Rhein-Ruhr GmbH hat aber wohl einen anderen Betreiber in petto.

 Blick auf das Esplanade-Center mit der Kette Zeeman (links), dem Juwelierladen und dem Saturn-Markt rechts. Für die Ansiedlung eines Edeka müsste links vom jetzigen Saturn-Markt eine Zufahrt geschaffen werden, die wohl über zwei Etagen geht.

Blick auf das Esplanade-Center mit der Kette Zeeman (links), dem Juwelierladen und dem Saturn-Markt rechts. Für die Ansiedlung eines Edeka müsste links vom jetzigen Saturn-Markt eine Zufahrt geschaffen werden, die wohl über zwei Etagen geht.

Foto: Sebastian Peters

Diese Nachricht aus der Weseler Geschäftswelt kommt überraschend: Der geplante Edeka-Markt im Esplanade-Center wird nicht von der Familie Komp betrieben. Das hat Sven Komp gestern mitgeteilt und auf den schwierigen Standort verwiesen. Man suche weiter nach Expansionsflächen, der Standort Innenstadt Wesel sei interessant. Eine Filiale im Esplanade-Center werde man allerdings nicht betreiben wollen. "Meine Schwester Nina und ich haben es geprüft und so entschieden. Eine Filiale in einem Center ist schwer zu betreiben." In den vergangenen Wochen habe er sogar zahlreiche Bewerbungen von potenziellen Mitarbeitern für den Standort Innenstadt erhalten. Gleichwohl stehe die Entscheidung.

Wie berichtet, soll es im 2003 eröffneten Esplanade-Center Veränderungen geben. Der von Beginn an dort ansässige Saturn-Markt will in die erste Etage ziehen, dafür soll unten ein Edeka-Markt angesiedelt werden.

Mieter der Immobilie wäre ohnehin nicht die Familie Komp, sondern die Edeka Rhein Ruhr GmbH. Sie hat nach Informationen unserer Redaktion bereits einen Vertrag mit den Eigentümern des Centers geschlossen. Eigentümer des Centers ist das Unternehmen Family Office Real Estate (FORE). Die Muttergesellschaft von Edeka sucht nun einen neuen Filialisten. "Ein Lebensmittelmarkt mit Bäckerei soll sich dort ansiedeln", teilte Edeka-Sprecher Gerd Koslowski auf Anfrage mit. Es gebe einen anderen Kaufmann, der das Geschäft unter dem Dach von Edeka führen würde, hieß es aus informierten Kreisen. Damit wäre ein zweiter Vollversorger für die City gefunden.

Wesels Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein sieht die Nachricht nicht mit Sorge. Er sei sicher, dass sich ein Betreiber für den Edeka-Standort findet. Dass in unmittelbarer Nachbarschaft an der Esplanade schon ein Aldi-Markt seinen Sitz hat, ist aus Sicht von Opgen-Rhein eher ein positiver Standortfaktor. "Ein Discounter und ein Vollversorger ergänzen sich an dieser Stelle." Aldi habe bei den Vertragsverhandlungen mitreden können, sagt Opgen-Rhein. Dort habe man sich für eine Nachbarschaft mit Edeka entschieden. Auch die Weseler Politik wurde von der Nachricht überrascht. SPD-Fraktionschef Ludger Hovest war noch am Mittwoch davon ausgegangen, dass mit der Familie Komp ein Betreiber für den in der Innenstadt dringend nötigen Lebensmittelmarkt gefunden sei. Am 9. Januar trifft sich die Politik zur Sondersitzung wegen des Centers. Dort soll ein Edeka-Vertreter Pläne erläutern.

Das Esplanade-Center schwächelt: Die dort lange ansässige Bäckereikette Karl aus Hünxe schloss wegen Insolvenz, Bowlingbahn und Fitnesscenter im ersten und zweiten Obergeschoss sind verwaist.

Sven und Nina Komp suchen weiter nach Expansionsflächen. "Wir wollen expandieren, aber nicht um jeden Preis." Es sei schwierig, weil die Einzelhandelskonzepte Märkte mit ausreichend Platz auf der grünen Wiese kaum noch zuließen. "So einen Standort wie Lackhausen gibt es heute nicht mehr."

(RP)
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