Kreis Wesel Köpps Stern strahlt hell am Gourmethimmel

Kreis Wesel · Der Xantener hat seine Wertung in den Restaurantführern von Michelin sowie im Gault & Millau erneut verteidigen können.

 Grandios leckere, verspielte und hoch anspruchsvolle Gerichte zeichnen Jürgen Kopps Küche aus.

Grandios leckere, verspielte und hoch anspruchsvolle Gerichte zeichnen Jürgen Kopps Küche aus.

Foto: Armin Fischer

Er gehört weiter zu Deutschlands Spitzenköchen und erst recht zu denen in Nordrhein-Westfalen: Jürgen Köpp. Der Chef des Landhauses Köpp direkt hinter dem Rheindeich in Obermörmter wird von den Leckerschmecker-Päpsten sowohl des Michelin als auch des Gault&Millau in deren gerade erschienenen Gourmet-Tempel-Wegweisern erneut mit höchstem Lob bedacht.

Wann die Testeesser der Hotel- und Restaurantführer in seinem Haus am Rande Xantens und mit Blick auf Kalkar aufgesucht haben, weiß Köpp nicht. "Wer auf diesem Niveau kochen will, der muss ohnehin immer versuchen, das Beste aus den Lebensmitteln herauszuholen", sagt der 55-Jährige, der im nächsten Jahr das 25-Jährige seiner Gaststätte feiern kann. Ende März 1991 hatte er den Dorfgasthof seiner Eltern nach einem Umbau neu eröffnet. Bereits Ende des Jahres 1992 bedachte der Michelin ihn in seiner '93er Auflage mit einem Stern. Den hat Köpp seither ununterbrochen verteidigt. Und auch jetzt strahlt's wieder über dem Landgasthaus.

Von der Güte der Köpp'schen Kochkunst ist nach wie vor auch der Gault&Millau überzeugt. Satte 17 Punkte vergab der an den Niederrhein. 20 sind analog zum französischen Schulnoten-System die Höchstzahl. In NRW wird Köpp da nur von Joachim Wissler im Vendôme im Schloss Bensberg (Bergisch Gladbach) mit satten 19,5 Punkten und dem Kölner Le Moissonnier mit 18 Punkten übertroffen.

Platz drei teilt sich Köpp in NRW lediglich mit weiteren neun Spitzenköchen. Wobei: Sowohl 17 als auch 18 Punkte stehen in der Werteskala beide für bestmögliche Zubereitung und höchste Kreativität. "Umgerechnet" sind das nach Gault&Millau drei von vier möglichen Kochmützen."

Etwas zurückhaltender ist nur der Schlemmer-Atlas, der Köpp zwischen drei und vier Kochlöffeln sieht - also eine sehr gute Küche mit Pluszeichen. Die Rede ist aber auch von einem "ausgezeichneten Gourmetlokal". Köpp setze beste Produkte unverfälscht in Szene.

Jürgen Köpp jedenfalls merkt man die Freude über diesen Erfolg so richtig an. Wichtig sei halt, immer klar zu kochen, sagt er über seine "geschmacksintensive Küche, die die natürlichen Aromen der Produkte richtig zur Geltung bringen muss". Und: "Die Frische hat oberste Priorität". Gleichzeitig müsse sich ein Koch aber auch immer weiterentwickeln. "Man muss sich kochtechnisch immer wieder verändern", erklärt Köpp, der bei Salaten, Pürees oder zum Beispiel Marinaden für Fische gerne auf Essigvarianten zurückgreift - mit Orangenaromen, Grapefruit, Zitronen. Seine Berufswahl jedenfalls hat Jürgen Köpp nie bereut. Und auch nicht, dass er sich nach Stationen in der Wasserburg Anholt, Zur Traube in Grevenbroich und Die Mühlenhelle in Gummersbach in seinem Elterhaus selbstständig gemacht hat. "Meine Gäste kommen teils von weit her, meine Samstagskochkurse sind voll", so Köpp. "Ich bin glücklich."

(RP)
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