Jo Sander Kochender Sänger im Underberg-Finale

Wesel · Jo Sander (54), Sänger der Weseler Band Johnny Cash Experience, hat beim Vorentscheid des Talent-Wettbewerbs "Koch und sing Dich auf den Underberg" in Frankfurt den zweiten Platz belegt und reist am 1. Dezember zur Entscheidung nach Berlin.

 Musik und Kochen sind Jo Sanders größte Hobbys. Mit einem deftigen Möhreneintopf hat er die Jury bei einem Talent-Wettbewerb begeistert. Und auch sein selbst komponierter "Folsom Prison Blues" kam gut an.

Musik und Kochen sind Jo Sanders größte Hobbys. Mit einem deftigen Möhreneintopf hat er die Jury bei einem Talent-Wettbewerb begeistert. Und auch sein selbst komponierter "Folsom Prison Blues" kam gut an.

Foto: Klaus Nikolei

Mit dem "Folsom Prison Blues" und einem niederrheinischen Möhreneintopf, den er kurzerhand zu einem "Carrot stew meets meat" umbenannt hat, konnte der Weseler Sänger Joe Sander jetzt die Jury des Talent-Wettbewerbs "Koch und sing Dich auf den Underberg" überzeugen. Platz zwei bei dem Vorentscheid in der Kochschule von TV-Koch Mirko Reeh in Frankfurt am Main bedeutet, dass der 54-jährige Fachmann für Hörfunkwerbung zum Finale nach Berlin reist.

Herzlichen Glückwunsch. Was hat die Jury mehr begeistert: Der Song oder das Essen?

Sander Beides (lacht). Ich weiß nicht. Ich denke, es war eine gute Idee, den Juroren Möhrendurcheinander mit Kartoffeln, Zwiebeln, frischen Kräutern, Bauchfleisch, frischer Bratwurst, Mettwurst und Kasseler anzubieten, damit sie was Deftiges bekommen und satt werden. Ich wollte bewusst keine Kunstwerke auf die Teller zaubern, wie es sonst sooft die Kochprofis präsentieren. Ich wollte nur "lecker".

Underberg sitzt in Rheinberg. War das für Sie ein Vorteil?

Sander Um Gottes willen, nein. Über Facebook habe ich von dem Wettbewerb erfahren, bei dem es insgesamt 10.000 Euro und eine Tonstudio-Aufnahme zu gewinnen gibt. Und weil wir mit Johnny Cash Experience im nächsten Jahre ein Weihnachtsalbum planen und über Crowdfunding das Projekt finanzieren wollen, habe ich mich entschlossen, einfach mal mein Glück zu probieren und mich zu bewerben.

Mit dem Möhrenrezept und dem Folsom Prison Blues?

Sander Nein. Mit einem feinen Muschelrezept und einem Underberg-Song, in dem ich ein eigenes wahres Erlebnis in Amerika verarbeitet habe.

Ein Erlebnis mit Underberg? War Ihnen nach einem Essen nicht wohl?

Sander Genau das. Vor gut 20 Jahren war ich mit meinem Bruder in Las Vegas, es wurde unglaublich viel gegessen. Im Hotel habe ich dann mit Händen und Füßen erklärt, dass ich jetzt einen Magenbitter brauche. Irgendwann hatte die Bedienung verstanden: "You need a Underberg". Und kurz darauf wurde mir ein Underberg, eiskalt im Originalgläschen, auf einem silbernen Tablett serviert. Ich hätte ja nie gedacht, dass man in den USA Underberg kennt und bevorratet. Den Song kann man sich bei Youtube im Internet anhören.

Und was werden Sie in Berlin kochen? Wieder etwas Deftiges?

Sander Nein, aber mehr darf ich nicht verraten. Ich werde dann auch einen anderen Song singen.

Wie kommt es, dass Sie so gut kochen?

Sander Ich wollte tatsächlich einmal Koch werden. Mit 14 habe ich dann unentgeltlich mehrere Wochen in einem Hotel in Rhede gekocht, dass es mittlerweile nicht mehr gibt. Da habe ich zwar sehr viel gelernt, doch war mir dann auch klar, dass ich dann doch lieber etwas Anderes machen wollte. Aber das Kochen ist, neben der Musik, mein schönstes Hobby. Übrigens spielt Johnny Cash Experience morgen Abend in Dinslaken ab 21 Uhr im Yukon-Saloon. Näheres steht auf unserer Homepage jc-experience.de.

Ist dann auch der Underberg-Song zu hören?

Sander Nein, der hat einen deutschen Text. Nein, wir spielen nur die Hits des unvergessenen Johnny Cash.

Fußballer, die zum Finale nach Berlin reisen, wollen den Pokal. Sie auch?

Sander (lacht) Klar, wäre schön. Aber ich fahre ganz entspannt dorthin. Mal sehen, wo ich am Ende lande.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Interviews hatten wir den "Folsom Prison Blues" versehentlich als selbst komponierten Song von Joe Sander bezeichnet. Das ist natürlich falsch, wir haben den Fehler korrigiert.

(RP)
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