Schermbeck Kirchen-Kunst im Marienheim

Schermbeck · Beim Tag der offenen Tür wurden eingelagerte Holzfiguren der Ludgeruskirche gezeigt.

 Britta Sikora vom Sozialen Dienst der Caritas erklärt Besuchern und Bewohnern des Marienheims die Schnitzereien.

Britta Sikora vom Sozialen Dienst der Caritas erklärt Besuchern und Bewohnern des Marienheims die Schnitzereien.

Foto: Joosten

Mit einer besonderen Ausstellung haben die Organisatoren den Tag der offenen Tür im Marienheim bereichert: Seit vielen Jahren nicht mehr gezeigte Holzfiguren aus dem ehemaligen Hochaltar der St. Ludgeruskirche waren zu sehen. Die Werke seien "kein kunsthistorisches Großereignis", erklärte Heimleiter Klaus Optenhövel. "Aber sie sind Geschichte", stellte er klar und es gelte, die Stücke zu bewahren und zu zeigen.

 Im Marienheim wurden seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestellte Holzschnitzereien aus dem Hochaltar der Ludgeruskirche gezeigt.

Im Marienheim wurden seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestellte Holzschnitzereien aus dem Hochaltar der Ludgeruskirche gezeigt.

Foto: Markus Joosten

Nach der Umgestaltung der Kirche waren die letzten der gezeigten Figuren auf dem Kirchendachboden und in einer Garage gelagert. Den Tag der offenen Tür und das 100-jährige Jubiläum des jetzigen Kirchenbaus nahmen die Organisatoren zum Anlass, diese wohl einmalige Schau zusammenzustellen. Denn: "In dieser Konstellation werden die Figuren nicht mehr zu sehen sein", sagte Optenhövel. "Wir werden sehen, wo wir sie integrieren können." Die Holzfiguren und Schnitzereien werden im Marienheim bleiben. Das Ziel: "Sie sollen anschaubar sein."

Ältestes Exponat der Ausstellung war ein Messkelch aus dem Jahr 1868, ein fein gearbeitetes Stück aus der Werkstatt Hellner. Das Jahr hat für das Marienheim eine wichtige Bedeutung. Damals wurde das erste Haus des späteren Marienhospitals gegründet, aus dem 1988 das heutige Senioren-Wohnheim hervorging. Die zwölf Apostel hat der Meister aus Kempen auf dem Kelch sehr anschaulich dargestellt.

"Das wird unsere Krippe sein", blickte Optenhövel voraus aufs Weihnachtsfest. Die neben dem Kelch stehende Darstellung des Schlüsselereignisses der Bibel wird in der Aula beim Gottesdienst eine zentrale Rolle spielen. Auch der Kelch werde bei den Gottesdiensten im Haus nach wie vor genutzt, erklärte der Heimleiter. Die Brotvermehrung und der verlorene Sohn waren weitere gezeigte Bilder.

Bewohner und Gäste steuerten beim Besuch der Ausstellung Details zu den Figuren bei. Denn die Älteren erinnerten sich gut an die Stellen, an denen diese früher standen oder hingen. Leider sei zwischen 1965 und 1975 bei Umgestaltungen der Kirche manches Stück weggeworfen worden, so Optenhövel. Dieser "sorglose Umgang" rächt sich heute. Erhalten blieben aber zum Beispiel ein hölzerner Ständer für ein Messbuch und drei Figuren, die früher zu einem Holzaltar gehörten. Nach langer Recherche ließ sich die Bedeutung einer Figur klären: "Das ist eine Mariendarstellung mit dem Lamm Gottes." Denn eine Heilige mit einem Lamm als Symbol gebe es nicht, sagte Optenhövel.

(rtl)
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