Hamminkeln Kein Zeichen für junge Wehrleute

Hamminkeln · Die Freiwillige Feuerwehr Hamminkeln wirbt um Nachwuchs. Doch zusätzliche Räume für die Jugendfeuerwehr soll es nicht geben. Die Verwaltung schaut aufs Geld.

Nie war sie so wertvoll wie heute: Die Freiwillige Feuerwehr in Hamminkeln mit ihren örtlichen Löschzügen hat beim Issel-Hochwasser bewiesen, dass sie nicht nur verlässlich ist, sondern zum effektiven Retter in der Not werden kann. Der tagelange Einsatz war - wie schon 1998 - ein historisches Ereignis im Kampf gegen die Fluten, die Einsatzbereitschaft enorm und die Anerkennung riesig. Es gab sogar Eintritte bei der Freiwilligen von Leuten, die auf so viel Hilfsbereitschaft mit eigenem Engagement reagieren wollen. Dennoch geht die Werbung um den Nachwuchs weiter, die Gelegenheit ist angesichts des Ansehenswachstums der Leute um Wehrleiter Konrad Deckers günstig. Dennoch will die Stadt kein Zeichen setzen, indem sie die Jugendfeuerwehr besser ausstattet. Sie weist den Wunsch zurück, zusätzliche Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr Hamminkeln zu schaffen. Sie muss aufs Geld schauen und bestätigt auf funktionierende Strukturen bei der Nachwuchsausbildung.

In der Sitzung des Feuerschutzausschusses am kommenden Dienstag, 21. Juni, wird deshalb von beidem die Rede sein - von der beeindruckenden Einsatzbilanz beim Hochwasser und aber auch vom Zurückweisen des Antrages, den auch der Leiter der Feuerwehr befürwortet. Die Jugendfeuerwehr trifft sich regelmäßig an zwei Terminen im Monat im Feuerwehrgerätehaus Hamminkeln, Daßhorst 2. Es wird ansonsten genutzt vom Löschzug Hamminkeln an ebenfalls regelmäßig zwei Übungsabenden im Monat. Darüber hinaus finden in dem Gerätehaus vereinzelt Besprechungen statt. Weitere Nutzungen gebe es nicht, so bilanziert die Verwaltung. Zusätzliche Bedarfe seien bislang nie gemeldet worden.

Auch der personelle Druck gilt als nicht auffällig. "Der aktuell erfreuliche Mitgliederstand der Jugendfeuerwehr Hamminkeln von derzeit 49 Kindern und Jugendlichen ist rückblickend betrachtet nicht außergewöhnlich", schreibt Beigeordneter Robert Graaf, der einen Jahresvergleich seit dem Jahr 2004 vorlegt. Ein den Erfordernissen entsprechender Dienst in den Räumlichkeiten des Feuerwehrgerätehauses sei bisher immer möglich gewesen. "Aus Sicht der Verwaltung ist es organisatorisch denkbar, im Falle eines Engpasses auch auf die übrigen fünf Feuerwehrgerätehäuser zurückzugreifen", heißt deshalb das Fazit.

Die Verwaltung geht damit auch infrastrukturellen Folgen aus dem Weg. Denn die für den Neubau der Rettungswache vorgesehene Grundfläche - hier wird der Einsatzwagen aus Wesel stationiert, um Wege abzukürzen - ist begrenzt, so dass für die Jugendfeuerwehr als Alternative ein drittes Geschoss nötig wäre.

Außerdem würde es durch neue Räume schwierig, "eine trennscharfe Verpachtung der Immobilie an den Kreis Wesel" zu gewährleisten. Der ist für die künftige Rettungswache an der Daßhorst auch finanziell zuständig.

(RP)
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