Wesel Kein Verbot für Wildtier-Zirkusse

Wesel · SPD, CDU und FDP meinen, dass die "große Politik" das Problem lösen muss.

Wesel: Kein Verbot für Wildtier-Zirkusse
Foto: Malz Ekkehart

90 engagierte Weseler haben jüngst einen Bürgerantrag unterschrieben und gefordert, dass in Wesel keine Zirkusse mehr mit Wildtieren auftreten und das Plakatieren verboten werden sollte. In die gleiche Richtung geht auch ein Antrag der Grünen-Fraktion. In der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr wurde jetzt ausführlich über dieses Thema diskutiert. Am Ende aber sah sich die Mehrheit der Politik nicht in der Lage, ein Verbot auszusprechen.

SPD, CDU und FDP ließen sich von Dezernent Klaus Schütz überzeugen, dass man mit einem Verbot vor Gericht wohl keinen Erfolg haben dürfte. Denn: "Das Tierschutzrecht ist Bundesrecht. Unsere rechtlichen Möglichkeiten sind begrenzt." Davon unbeeindruckt zeigten sich Friedrich Hillefeld (Grüne; "Wir sollten wenigstens eine Willensbekundung aussprechen") , Jürgen Lantermann (WfW; "Wir könnten Präzedenzstadt werden, das ist Thema im ganzen Land") und der Sachkundige Bürger Christian Riehm (WWW; "Vesalia hospitalis sollte auch für Tiere gelten"). Doch bei der Abstimmung unterlagen sie der Mehrheit. SPD, CDU und FDP sind überzeugt, dass die "große Politik" das Problem in Angriff nehmen muss.

Befürchtungen, dass Wildtiere in Zirkusunternehmen nicht so gehalten werden, wie es das Gesetz verlangt, braucht niemand zu haben. Diese Ansicht vertritt Dr. Antonius Dicke, der als Tierarzt beim Veterinäramt des Kreises zuständig ist. "Alle Zirkusunternehmen, die im Kreis Wesel auf städtischen oder privaten Flächen gastieren und alle eine Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz haben, müssen sich bei uns melden, so dass wir sie stichpunktartig mindestens einmal während ihrer Zeit bei uns im Kreis kontrollieren", erklärt Dicke. Mit dem Weseler Zirkus Renz, der als einziger Zirkus sein Winterquartier im Kreisgebiet hat, "kooperieren wir sehr gut", so Dicke.

(kwn)
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