Hamminkeln Kehrtwende bei der Windkraft

Hamminkeln · Rat kassiert Empfehlung des Ausschusses. Rückkehr zu alten Kriterien.

Hamminkeln: Kehrtwende bei der Windkraft
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Wohin mit mehr Windrädern? Diese Frage beschäftigt Politik, Verwaltung und Bürger in Hamminkeln nicht erst seit gestern. Und sie wird sie auch noch weiter beschäftigen. Denn der Rat vollzog gestern eine Kehrtwende. Er kassierte die jüngste Empfehlung des Planungsausschusses und folgte einstimmig dem Antrag der USD. Demnach bleibt die im vergangenen Jahr verabschiedete Kriterienliste in Kraft. Es bleibt somit auch dabei, dass ein Abstand von 500 Metern vom äußersten Punkt der vom Rotor überdeckten Fläche anzusetzen ist.

Dabei war man mit dem Versuch, die hohen Anforderungen für den Ausbau der Windenergie mit der Ausweisung von zusätzlichen Potenzialflächen zu erfüllen, schon auf der Zielgeraden gewesen. Doch mit der Reduzierung des Abstands auf 450 Meter hätte man sich nur die Flächen passend gerechnet, nicht aber tatsächlich auch Platz geschaffen. Auf Nachfragen der Politik, ob in den letztlich übriggebliebenen Gebieten Hohe Heide und Nordbrock - die Pollsche Heide und der Buschmannsweg waren ausgeschlossen worden - jeweils auch nur ein Windrad mehr errichtet werden könnte, sagte Verwaltungsmann Thomas Dreier, dass das nicht der Fall ist.

Nur in der Gesamtbetrachtung der bisherigen und der rechnerisch aufgeblähten Standorte käme Hamminkeln mit etwa 140 Hektar an die Zielgröße heran, deren Verfehlen die Oberbehörden auf den Plan bringen würde. Das will zwar keiner, doch weiß auch keiner, was in dem Windkrafterlass stehen wird, den NRW-Umweltminister Remmel vorlegen will. "Wenn wir nicht mehr Fläche bieten können, dann haben wir eben nicht mehr", sagte Dieter Stiller (USD). Johannes Flaswinkel (Grüne) erinnerte mit Verweis auf 750 Meter Abstand in Marienthal, daran, dass für alle Betroffenen die gleichen Bedingungen gelten müssten. Jörg Adams (SPD) erklärte, man mache eine "Änderung durch die Hintertür nicht mit". Die mögliche Änderung sei der Politik "vorgegaukelt" worden. Dabei sei das Urteil zehn Jahre alt, meinte Adams mit Bezug auf die Gründe, die zum Ausschluss der Konzentrationszonen Pollsche Heide und Buschmannsweg geführt hatte. Dieter Genterzewsky schloss sich der Meinung an, dass der "substanzielle Raum", der geschaffen werden solle, ein äußerst schwammiger Begriff sei, empfahl, dem USD-Antrag zu folgen und den Windkrafterlass des Ministers abzuwarten.

(RP)
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