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Wesel Kahlschlag am Auesee: "Alles korrekt gelaufen"

Wesel · Die Untere Landschaftsbehörde bescheinigt, dass die Pflegeaktion der RTGW am Westufer des Sees ordnungsgemäß war. Im Ausschuss hatten die Grünen die Abholzaktion scharf kritisiert.

 Durch die Abholzaktion ist der Blick am westlichen Ufer nun frei auf den Auesee. Die Natur wird sich schnell von dem Kahlschlag erholen, sagen Experten.

Durch die Abholzaktion ist der Blick am westlichen Ufer nun frei auf den Auesee. Die Natur wird sich schnell von dem Kahlschlag erholen, sagen Experten.

Foto: Malz

Immer dann, wenn auf einer größeren Fläche Bäume und Sträucher "Opfer" von Kettensägen werden, häufen sich im Weseler Kreishaus bei der Unteren Landschaftsbehörde die Anfragen besorgter Bürger, ob denn bei diesen Fällaktionen "alles mit rechten Dingen zugeht". Deshalb ist Joachim Wittebrock auch nicht verwundert darüber, dass die Ende Januar am Westufer des Auesees abgeschlossene "Pflegemaßnahme" zu einer heißen Diskussion im Weseler Stadtentwicklungsausschuss geführt hat.

Wie berichtet, hatten vor allem die Grünen beklagt, dass 20 bis 30 Mitglieder der Surfabteilung der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel (RTGW) auf einer Länge von 70 Metern unter anderem 80 Bäume gefällt hätten. Außerdem hatte SPD-Chef Ludger Hovest davon gesprochen, dass der Kreis womöglich für "Ersatzmaßnahmen" sorgen solle.

Joachim Wittebrock, der den etwas sperrigen Titel "Leiter des Koordinationsbereiches Eingriffsregelung/Landschaftsplanrealisierung bei der Unteren Landschaftsbehörde" trägt, hat sich nach Abschluss der Aktion am Auesee umgeschaut und kommt zu folgendem Urteil: "Es handelt sich um eine korrekt durchgeführte Pflegemaßnahme. Das ist fachlich alles in Ordnung." Zumal die ganze Aktion vor dem Stichtag 1. März abgelaufen ist. Denn nur bis zum meteorologischen Frühlingsanfang erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz das Beschneiden und Fällen von Gehölzen, um Tier- und Pflanzenarten zu schützen (siehe Info). Und weil am Auesee alles korrekt abgelaufen ist, ist Hovests Ruf nach Neupflanzungen die Grundlage entzogen. Wittebrock weiß aus Erfahrung, dass sich "in ein, zwei Jahren die Vegetation verjüngt hat."

Bei der RTGW ist man von der harrschen Kritik der Grünen überrascht worden. Deshalb, so kündigt Geschäftsführer Manfred Schramm an, werde man ähnliche Aktionen künftig frühzeitig mit der Politik besprechen. Gleichwohl legt er Wert auf die Feststellung, dass ja alles zuvor mit der Unteren Landschaftsbehörde abgesprochen wurde und der Pflegeschnitt von Landschaftsgärtnern beaufsichtigt und im Herbst 2014 beziehungsweise im Januar dieses Jahres übernommen worden sei.

Dem Argument von Kritikern, die Windsurfer hätten die Aktion lediglich angestoßen, um für bessere Windverhältnisse zu sorgen, widerspricht Manfred Schramm zwar nicht. Doch sei das nur die halbe Wahrheit. "Die Aktion hat auch den positiven Effekt, dass die Nutzer des Seeweges nun einen freien Blick aufs Wasser haben. Und dann wird dieser Vegetationsstreifen auch kultiviert." Ulli Pinnow, der Leiter der der RTGW-Surfabteilung, fügt hinzu, dass es ähnliche große Aktionen in den nächsten fünf, sechs Jahren nicht mehr geben wird. "Das war die letzte von fünf großen Pflegemaßnahmen, die mit der Stadt, der Unteren Landschaftsbehörde und der Kiesfirma Hülskens schon vor Jahren abgestimmt wurden", sagt Pinnow. Er legt Wert auf die Feststellung, "dass auch andere Wassersportvereine hinter der Sache stehen".

(RP)
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