Hamminkeln Investor für alten Sportplatz Brüner Straße

Hamminkeln · Vorschläge für die Bebauung der jahrelangen Brache: Politik kürt Favoriten. Stadtplaner lobt "kreative Möglichkeit der Bebauung". Stadt hat das Mandat, weiter zu verhandeln.

 Zwei Wohnblocks mit Innenhöfen sollen hier entstehen.

Zwei Wohnblocks mit Innenhöfen sollen hier entstehen.

Foto: Hesse

Der Planungsausschuss hat sich in nichtöffentlicher Sitzung mit drei Vorschlägen befasst und sich für einen zur Bebauung des ehemaligen Sportplatzes an der Brüner Straße entschieden. Das Ende der sehr langen Reise, die Brache zu vermarkten, ist damit aber nicht erreicht. Denn die Verwaltung hat sich mit der Entscheidung nur das Mandat geholt, mit dem favorisierten Investor über die Siedlung zu verhandeln.

In der Schwebe ist die Gründung einer städtischen Wohnungsgesellschaft. Wird sie realisiert, wird sie auch den alten Sportplatz vermarkten. Zunächst wird in der nächsten Woche mit dem Investor über weitere Details verhandelt. Dabei soll es sich um eine Planungs- und Architektengruppe aus Wesel und Hamminkeln handeln, die sich eigens für dieses Projekt zusammengeschlossen hat. Auch finanziell kommt ihr Angebot den Vorstellungen am nächsten. 1,8 Millionen Euro verlangte die Politik fürs Grundstück, die Stadt bekommt die Summe nun wohl auch. Die anderen beiden Angebote lagen deutlich darunter.

Zur Auswahl standen im Planungsausschuss drei Modelle (RP berichtete), der dritte Entwurf machte bei CDU, FDP, USD und Grünen das Rennen. Dabei freundete sich auch die CDU sogar mit mehr als der verlangten 30-Prozent-Quote für sozialen Wohnungsbau an. Die Stadt hat aber 30 Prozent vorgesehen, sie will diesen Punkt nun mit dem Investor nachverhandeln, der stark über dieser Quote liegt. Stadtplaner Manfred Boshuven sagte, dass sonst die Vorgaben eingehalten seien. Er lobte die beiden Wohnblocks mit Innenhöfen im nördlichen Bereich als eine "kreative Möglichkeit der Bebauung".

Nur die SPD stimmte für Entwurf zwei, der ein Pflegeheim mit 80 Plätzen enthalten hätte. Bloß: Ein Altenheim wollten auch die Genossen nicht, sondern barrierefreies und betreutes Wohnen. Das war aber gar nicht im Angebot der drei Vorschläge. Das erste Modell "Miteinander leben am Grünen Anger", das die Stadtplaner empfahlen, fand in der Politik kein Gefallen.

Wegen der offenen Frage einer eigenen Wohnbaugesellschaft, die von der SPD vorgeschlagen worden war, kann das Thema Bebauung auch anders ausgehen. In dem Fall würde man das Grundstück nicht verkaufen wollen, sondern selbst nutzen, so Bürgermeister Bernd Romanski. Ob eine Gründung Sinn macht, soll parallel zu den Verhandlungen mit dem Investor fallen. Nächste Woche wird es ein Treffen mit einem Fachbüro geben, das unter anderem für das ungleich größere Monheim eine Wohnungsbaugesellschaft prüft. In der nächsten Ratssitzung wird das Ergebnis dargestellt. Romanski plädierte dafür, alle Fakten zusammenzutragen, um sie bewerten zu können. Er gilt als Skeptiker eines eigenen Bauvereins. Die Größenordnung von 400 Wohneinheiten wären mittelfristig nötig, um wirtschaftlich sein zu können. Die sind nicht in Sicht. Außerdem müsste die finanzklamme Stadt weitgehend das Grundkapital stemmen.

(RP)
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