Schermbeck Innige Freundschaft seit 25 Jahren

Schermbeck · Ludgerus-Gemeinde feiert Jubiläum ihrer Partnerschaft mit San Cristóbal in der Dominikanischen Republik.

 Im August 2011 überreichten die von Pater Ismael begleiteten Gäste aus San Cristóbal im Schermbecker Marienheim ein Kreuz als Geschenk für die Gastfreundschaft der Schermbecker

Im August 2011 überreichten die von Pater Ismael begleiteten Gäste aus San Cristóbal im Schermbecker Marienheim ein Kreuz als Geschenk für die Gastfreundschaft der Schermbecker

Foto: Scheffler

Das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der Pfarrgemeinde St. Ludgerus und der Kirchengemeinde "Nuestra Senora de la Paz" im mittelamerikanischen San Cristóbal wird morgen in Schermbeck gefeiert.

Um 10.30 Uhr beginnt eine Festmesse in der Ludgeruskirche. An dieser Messe nehmen auch vier junge Erwachsene aus San Cristóbal und Pater José Luis Lugo Dipré, der jetzige Pfarrer der Partnergemeinde, teil. Der Festakt beginnt um 16 Uhr in der Kolping-Begegnungsstätte in der Widau. Diakon Ekkehard Liesmann berichtet über die Anfänge und die künftige Gestaltung der Partnerschaft. Dr. Maria Leßmann stellt das Gesundheitsprojekt vor, Johannes Foitzik das Schulprojekt und Christina Geurts den Jugendaustausch.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Neubaus der Schermbecker Ludgeruskirche im Jahre 1990 wollte die Pfarrgemeinde einer Gemeinde in der weniger begünstigten Welt finanzielle Hilfe beim Bau einer Kirche geben. "Über Adveniat kam der Kontakt zu unserer Partnergemeinde ,Nuestra Señora de la Paz' in San Cristóbal, Bistum Bani, in der Dominikanischen Republik zustande", erinnert Diakon Liesmann an die Anfänge in den Jahren 1989/90. Die Pfarrei in San Cristóbal war 1988 gegründet worden. "Mit Brief vom 18. Juli 1989", so Liesmann, "haben wir uns verpflichtet, beim Bau der Pfarrkirche mit einem Betrag von 50 000 DM zu helfen." Seit 1991 finden gegenseitige Besuche von zumeist Jugendlichen im Zweijahres-Turnus statt. Bisher waren im Rahmen dieses Jugendaustausches etwa 60 junge Erwachsene aus Schermbeck zu einem vierwöchigen Arbeitseinsatz dort. Sie halfen beim Bau kleiner ländlicher Kapellen, die auch als Schutzräume für Wetterkatastrophen dienen. "Beim Wirbelsturm ,George' im Herbst 1998 waren diese in Eigeninitiative der Gemeinde errichteten Bauten Lebensretter für viele Menschen", freut sich Liesmann.

Etwa 60 junge Erwachsene aus San Cristóbal waren inzwischen in Schermbeck zu Gast. "Sie haben hier erfahren, dass nicht alle Deutschen fremdenfeindlich sind, wie im Ausland oft dargestellt wird", sagt Liesmann. "Zum Weltjugendtag 2005 in Köln hatten wir neun junge Menschen aus San Cristóbal zu uns eingeladen. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Schermbeck besuchten sie die Domstadt." Unabhängig von diesen Begegnungen haben viele Schermbecker privat die Partnergemeinde besucht. Alle waren beeindruckt von der Herzlichkeit, mit der sie aufgenommen wurden. Umgekehrt waren Gäste aus der Karibik in Schermbeck. Finanziert wird der Austausch aus Eigenmitteln der Reisenden und vorwiegend vom Land NRW aus Mitteln des "Konkreten Friedensdienstes". Allgemeine Spendengelder werden nicht in Anspruch genommen.

Seit 1992 haben sich mehr als 30 Schermbecker - Einzelpersonen und Gruppen - zu monatlichen Beiträgen verpflichtet, mit deren Hilfe etwa 45 Kindern und Jugendlichen der Besuch der kirchlichen Grund- und weiterführenden Schule "Santa Rita" in San Cristóbal ermöglicht wird. Der jährliche Beitrag aus Schermbeck beträgt 6000 Euro. In einer landesweit durchgeführten Bewertung von privaten Schulen erhielt die Schule "Santa Rita" den fünften Platz unter mehr als 1000 Schulen. Die Partnergemeinde unterhält im Gebäude ihrer Pfarrkirche ein Gesundheitszentrum, mit fest angestellten und zeitweise und ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und medizinischem Fachpersonal. Die Praxis verfügt über moderne Diagnose-Einrichtungen, ein Speziallabor zur Aids-Diagnose, ein allgemeines Labor, eine Apotheke sowie eine Zahnarztpraxis. Die Gesundheitsstation ist staatlich anerkannt und in gewissem Umfang unterstützt. Aus Schermbeck konnten mit Hilfe eines festen Spenderstammes jährlich Medikamente im Wert von etwa 9000 Euro nach San Cristóbal versandt werden.

(hes)
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