Schermbeck In der Rüster Mark wurde zwei Tage lang ein Wald gepflanzt

Schermbeck · Der vierjährigen Anna-Marlen Heying bereitete es am Samstag sehr viel Freude, ihrem Papa Klaus beim Pflanzen kleiner Eichen zu helfen. Mit ihren kleinen Händen scharrte sie ein Mutterboden-Sand-Gemisch in die Pflanzkuhle und trat dann mit ihrem Papa um die Wette das Gemisch nach unten, damit die Wurzeln festen Halt bekamen.

 Große und kleine Besucher beteiligten sich am Sonntag an der Pflanzaktion in der Rüster Mark.

Große und kleine Besucher beteiligten sich am Sonntag an der Pflanzaktion in der Rüster Mark.

Foto: Scheffler

So ähnlich sah es auf der gesamten Pflanzfläche aus, die Mitarbeiter der beiden Forstreviere Uefter Mark und Niederrhein für eine zweitägige Pflanzaktion der Volksbank Schermbeck in der Rüster Mark vorbereitet hatten. Während am Freitag etwa 300 Jungen und Mädchen der Gesamtschule mehr als 1000 Buchen gepflanzt hatten, begrüßte Volksbank-Vorstand Rainer Schwarz am Samstagmorgen zahlreiche Schermbecker Bürger zu einem Tag für die gesamte Familie.

Förster Christoph Beemelmans zeigte den Besuchern den korrekten Pflanzvorgang, und dann schwärmten die Besucher in Kleingruppen aus, um Eichen und Buchen zu pflanzen. Der Zwergrauhaardackel Pius begleitete aufgeregt sein Herrchen Manfred Nondorf beim Pflanzen. "Meine Urenkel sollen eines Tages sehen, was ich hier gepflanzt habe", war für Bernd Holtmann Antrieb beim Pflanzen.

Die Pflanzaktion wurde ergänzt durch eine Reihe von Präsentationen zum Thema "Wald". An der Rollenden Waldschule des Hegerings erzählten Wilhelm Friedrich und Peter van der Linde vom Rotwild und Schwarzwild in den heimischen Wäldern. Einige Niederwildarten konnten als Präparate in der Waldschule in Augenschein genommen und sogar von den Kindern gestreichelt werden.

Die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW), die in der Rüster Mark eine Brunnengalerie betreibt, um 350.000 Menschen in Dorsten, Schermbeck und in den nördlichen Teilen des Ruhrgebietes mit Trinkwasser zu versorgen, informierte an ihrem Stand über den vorbeugenden Gewässerschutz und machte deutlich, wie wichtig die Qualität des Bodens für gutes Trinkwasser ist. Beim Mikroskopieren konnte man in Wassertropfen auch Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven entdecken, die als Indikatoren für eine gute Wasserqualität gelten. Am RWW-Stand konnten die Besucher außerdem an einem Wald-Quiz teilnehmen und damit kleine Preise gewinnen.

Am Stand der Schermbecker Pfadfinder luden die Gruppenleiter der Wölflinge und Eichhörnchen zum Backen von Stockbrot ein. Ein Baumscheiben-Puzzle mit Teilen von Roteichen, Birken und Kirschbäumen wurde am Stand der Volksbank angeboten. An diesem Stand wurde auch der Tastsinn getestet. Beim Greifen in eine Kiste sollten Getreide, Moos, Tannenzapfen, Walnüsse, ein Fuchsfell oder ein Geweih erkannt werden.

Zwei Mitarbeiter der Alpener Fuhrhalterei Stevens zeigten mit ihren beiden Kaltblutpferden, wie man in früheren Jahrhunderten den Wald bewirtschaftete. Seit einiger Zeit gewinnt das Rücken von gefällten Bäumen mit Hilfe von Pferden wieder eine größere Bedeutung. "Wir erzeugen keine Abgase, arbeiten bodenschonend und hinterlassen kaum Spuren", erklärte Georg Stevens die Vorteile dieser Arbeit.

(RP)
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