Wesel Ideen für Bislichs Mitte gesucht

Wesel · Der neue Sportplatz am Dorfrand wird bald fertig. Dann bieten sich auf dem zentralen bisherigen Spielfeld neue Möglichkeiten. Die SPD regt dazu einen Workshop mit breiter Bislicher Beteiligung an.

 Zum Treff mit der SPD am Sportplatz kamen viele Anwohner und Vereinsvertreter.

Zum Treff mit der SPD am Sportplatz kamen viele Anwohner und Vereinsvertreter.

Foto: Fritz Schubert

Der Flächentausch hat Jahre gedauert und viele Nerven gekostet, aber er kommt: Wenn alles gut läuft, können die Fußballer des SV Bislich im Sommer auf ihre neue Kunstrasenanlage am Dorfrand umziehen und dort die Stadtmeisterschaft ausrichten. Dann ist der Rasenplatz in zentraler Lage frei für Neues. Was dort entwickelt werden kann, soll Gegenstand eines offenen Prozesses sein, für den die SPD jetzt den Anstoß gibt. Ludger Hovest, Patrick te Paß, Waltraut Holzwarth und Ulrich Marose trafen sich gestern mit etlichen Anwohner und Vereinsvertretern an der Torauslinie, um das Vorgehen zu erläutern. Wichtig dabei: Alles Denkbare soll gesagt und diskutiert werden. Und so geriet der Treff schon zu einem Aufwärmtraining für den Workshop, der frühestens im Herbst beginnt.

Die gestern versammelten Bislicher waren eine recht bunt gemischte Truppe, die jedoch ein Anliegen eint: Auf der gut 8000 Quadratmeter großen Fläche, unter deren Rasen auch Archäologen noch fündig werden könnten, soll etwas Schönes entstehen, das allen Generationen dient und das Dorf nach vorne bringt. Ein Park mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten von der Boulebahn bis zum Volleyballfeld ist dabei für einige ebenso vorstellbar wie eine Kombination mit Sitzmöglichkeiten in Unterständen für den Plausch bei Kaffee und Kuchen aus der nahen Bäckerei. Aufenthaltsqualität und Treffpunktcharakter waren als Wunschmerkmale für eine Überplanung auszumachen. Eingebettet in ein Ordnungskonzept für den ruhenden Verkehr.

Letzteres war von Anwohnern bisher bei der Nutzung als Fußballplatz vermisst worden. Lärm vom Sport oder von Festen sei weniger das Problem gewesen, als vielmehr der mit den Veranstaltungen zusammenhängende Parkdruck. Andere wiederum können sich vorstellen, den Platz ohne große Eingriffe als Aufmarschfläche für die Schützen zu erhalten.

Bebauung wird in den Überlegungen des Abwägungsprozesses natürlich auch eine Rolle spielen. Seniorengerechte Wohnungen wurden angeregt, ebenso Haushaltsgrößen für junge Singles, die am Ort bleiben wollen. Nicht zuletzt wird es auch um die Frage gehen, ob die neue Mitte nicht auch die prädestinierte Stelle für eine Rundumversorgung sein kann. Willi Kock vom Heimatverein hatte dazu eine bereits vor Jahren erstellte Zeichnung mitgebracht, die Gastronomie, Ärztehaus und Handel aus einem Guss zeigt. 50 Geschäfte, so Kock, gab es mal in Bislich. Es werden immer weniger. Nicht aus wirtschaftlichen, eher aus Altersgründen dürften weitere bald "nicht mehr aufmachen". Kurz: Zum Mitdenken für Bislichs Zukunft ist jeder aufgerufen.

(fws)
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