Wesel/Hamminkeln Idee vom Issel-Lippe-Kanal bleibt weiter im Gespräch

Wesel/Hamminkeln · Jürgen Schildberger hat mit seiner Idee von einer Entlastungsrinne für die Issel breite Aufmerksamkeit erzielt. Nach dem Bericht in der Rheinischen Post häuften sich bei ihm die Anfragen und es gab Leserbriefe. Das freut den Obrighovener, der sich um sachliche Prüfung seiner Vision bemüht. Jetzt bekam er auch eine Antwort von der Bezirksregierung Düsseldorf. Die hat sich geboten neutral zum Vorhaben geäußert, im Hochwasserfall Gefahren durch einen sonst trocken liegenden Issel-Lippe-Kanal von der Bärenschleuse bei Lackhausen Richtung Amprion-Umspannanlage im Süden Obrighovens zu bannen.

 Jürgen Schildberger freut sich über Resonanz.

Jürgen Schildberger freut sich über Resonanz.

Foto: Fritz Schubert

Die Oberbehörde weist unter andrem darauf hin, dass ein geschlossenes Gewässersystem erhalten bleiben soll. Gleichwohl sei zu ermitteln, welche Mengen über den Kanal abgeleitet werden könnten. Sie teilt die Meinung, dass zur Bewertung des Vorschlags eine gutachterliche Abschätzung durch ein Ingenieurbüro erforderlich wäre, um die hydrologischen und ökologische Aspekte zu untersuchen. Dies jedoch, so die Bezirksregierung in ihrem Schreiben weiter, könne nur der Hochwasserschutzpflichtige veranlassen und in Auftrag geben. Kopien des Papiers gingen an den Kreis Wesel als Untere Wasserbehörde, die Stadt Hamminkeln und den Isselverband. Jürgen Schildberger fragte telefonisch nochmals bei der Bezirksregierung nach und gewann den Eindruck, dass diese eine Prüfung auch der Wirtschaftlichkeit begrüßen würde.

Wie berichtet, glaubt der Obrighovener nicht nur an eine im Bedarfsfall wirksame und schnelle Entlastung für die Isseldämme, sondern auch an eine für die Geldbeutel. Während für das ins Auge gefasste flächenintensive Hochwasserschutzkonzept von 40 Millionen Euro die Rede ist, hält Schildberger 15 Millionen für ausreichend. Dass die Trassenführung in bestimmten Abschnitten sensibel zu handhaben sein dürfte, ist ihm dabei nicht fremd. Bedenken des Naturschutzes hält er im RP-Gespräch entgegen, dass nur einer statt 100 Hektar nötig wäre, es einen einmaligen Eingriff gäbe und sich das Gelände fortan in alle Ruhe entwickeln könne.

(fws)
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