Ute Heymann Gen. Hagedorn "Ich schnappe Dinge auf und spinne sie weiter"

Wesel · Im HW-Verlag (Dorsten) ist jetzt das Buch "Eine willkommene Tragödie und weitere Kriminalgeschichten" erschienen. Geschrieben hat es die Dorstener Autorin Ute Heymann gen. Hagedorn, die im Weseler Rathaus beschäftigt ist.

Ute Heymann Gen. Hagedorn: "Ich schnappe Dinge auf und spinne sie weiter"
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

WESEL In Wesel hat Ute Heymann gen. Hagedorn vor einigen Jahren mit dem im Mittelalter spielenden Abenteuerroman für Kinder "Kühnemund und Hannes jagen die Golddiebe" einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Nachdem die Mitarbeiterin des Rathaus-Fachbereichs Kultureinrichtungen unter anderem niederrheinische Sagen in ein modernes Gewand gepackt und ein Hörbuch besprochen hat, ist jetzt ein Buch mit neun ihrer Kriminalgeschichten erschienen.

Hat es Sie eigentlich immer schon gereizt, Krimis zu schreiben?

Heymann Ich wollte das ursprünglich nie machen. Aber dann haben mich Zuhörer meiner Lesungen immer wieder gebeten, auch Kurzkrimis zu schreiben. Das habe ich getan und die Ergebnisse öffentlich vorgestellt.

Für viele Autoren ist es gar nicht so leicht, einen Verlag zu finden.

Heymann Ich hatte Glück, dass Prof. Werner Wenig, dem der HW-Verlag in meinem Wohnort Dorsten gehört, eine meiner Lesungen besucht hat und wir ins Gespräch gekommen sind. Na ja, und so kam es, dass "Eine willkommene Tragödie" im HW-Verlag in einer Auflage von 7000 Stück erschienen ist.

Woher nehmen Sie die Ideen? Haben Sie vielleicht eine kriminelle Ader?

Heymann (lacht) Nein. Ich höre Menschen in Gesprächen gut zu, schnappe viele Dinge auf. Und dann spinne ich die Sache einfach weiter.

Wie sind Sie überhaupt zum Schreiben gekommen?

Heymann Ich wollt schon immer etwas Künstlerisches machen und bin über Theaterspielen, Malen und die Musik beim Schreiben gelandet.

Wie kam es, dass Sie das öffentlich gemacht haben?

Heymann Ein Kollege hatte im Jahr 2000 mehrere niederrheinische Autoren gebeten, etwas zur damaligen Ausstellung "Heimatliebe und Vaterlandstreue" zu verfassen. Weil aber niemand die nötige Zeit hatte, habe ich mich angeboten. Denn schon damals hatte ich mehrere Kurzgeschichten verfasst.

Um was ging es in Ihrer Geschichte?

Heymann Ich haben die Brunnenfiguren vom Kornmarkt, den Bienenkönig und den Langen Heinrich, zum Leben erweckt. Die beiden machen einen Spaziergang durch Wesel und erzählen dabei einem Mädchen aus unserer Zeit die Geschichte der Stadt.

Welche Autoren schätzen Sie?

Heymann Ich mag Andrea Schacht, die Mittelalter-Krimis schreibt. Ich selbst arbeite seit einigen Jahren an einem historischen Roman, der im Salzburger Land spielt.

Woher bekommen Sie Ihre Informationen?

Heymann Ich recherchiere im Internet, schreibe Klöster und Museen an und stoße dabei auf viele aufgeschlossene Menschen. Und auch unsere Stadtbücherei ist eine Goldgrube.

Lesen Sie Ihre Krimis auch vor?

Heymann Ja, das nächste Mal in Wulfen am 14. April im Restaurante Capanninia. Karten für die Lesung mit Drei-Gänge-Menü gibt es unter Telefon 02369 2493588.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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