Wesel Hülskens-Radweg im Lippe-Mündungsraum geöffnet

Wesel · Wenn in den nächsten Wochen der Frühling Einzug hält, wächst bei vielen die Lust auf eine Radtour. Wer in der Umgebung gerne mal eine neue Strecke ausprobieren möchte, dem sei an dieser Stelle der neue Weg von der Büdericher Insel am Rande des renaturierten Lippe-Mündungsraumes empfohlen. "Am besten fährt man die drei Kilometer lange Strecke unmittelbar vor dem Sonnenuntergang", so Dr. Rudolf Koß, seines Zeichens Technischer Geschäftsführer der Kies- und Sandfirma Hülskens. Diesen Ausflugstipp hat er gestern knapp 20 Mitgliedern der CDU bei einem Besuch des traditionsreichen Unternehmens im Weseler Stadthafen gegeben. Denn Hülskens war neben dem Lippeverband maßgeblich an dem Renaturierungsprojekt beteiligt (RP berichtete mehrfach). Der Weg sei bereits befahrbar, auch wenn er offiziell erst Mitte März seiner Bestimmung übergeben werden soll, erklärte Koß. Er soll übrigens "Hülskensweg" heißen.

 Über ummantelte Förderbänder gelangt das Salz zu den Schiffen.

Über ummantelte Förderbänder gelangt das Salz zu den Schiffen.

Foto: Malz

Zuvor hatte Koß dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Linz, mehreren Ratsleuten, Sachkundigen Bürgern und Parteifreunden auf deren Wunsch einen Einblick in die Anfang 2015 in Betrieb genommene Salzverladestelle im Hafen gewährt. Bis zu 70 Lkw, die bei der Solvay-Nachfolgefirma Esco in Rheinberg Steinsalz geladen haben, werden hier wochentäglich in der Zeit von 6 bis 21 Uhr entladen. Das unterschiedlich gekörnte Salz wird über Förderbänder in Schiffe verladen und zu Futtermittelproduzenten, Herstellern von Streusalz und zu Chemieunternehmen im europäischen Ausland transportiert. Nach Angaben von Koß wurden im vergangenen Jahr mehr als 500.000 Tonnen Steinsalz umgeschlagen. Außerdem wurde 650.000 Tonnen Sand und Kies, das in der Region gewonnen wurde, in Binnenschiffen verladen. "Von den 1,3 Millionen Tonnen, die im Weseler Stadthafen pro Jahr umgeschlagen werden, entfallen also mehr als 1,1 Millionen Tonnen auf uns", so Koß. Profitieren würden davon die Stadtwerke, die pro Tonne ein "Ufergeld" kassieren. Details wollte er aber nicht nennen.

Hülskens-Geschäftsführer Jörg Hüting nutzte den Besuch der Politiker, um auf die Situation der Kiesindustrie aufmerksam zu machen. Die hat es bekanntlich schwer, neue Auskiesungsflächen zu finden. Hüting hofft beispielsweise, dass Hülskens an Hochwasserschutzprojekten (zum Beispiel im Bereich des ehemaligen Kraftwerksstandortes in Bislich-Vahnum) beteiligt wird. Doch kurzfristig ist mit einer Entscheidung in dem Bereich nicht zu rechnen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort