Wesel Hospital baut Stationen und Wege neu

Wesel · Rund 20 Millionen Euro für Erneuerung der Chirurgie, Intensivstation und Geriatrie. Kapelle zieht ins Erdgeschoss.

 Stefan Sühling, Pastor und Aufsichtsratsvorsitzender, vor den Animationen für den neuen Standort der Hospital-Kapelle am Portal der Gartenseite

Stefan Sühling, Pastor und Aufsichtsratsvorsitzender, vor den Animationen für den neuen Standort der Hospital-Kapelle am Portal der Gartenseite

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Spitzen des Marien-Hospitals stellten gestern den umfangreichen Umbauplan vor, zu dessen Details bekanntlich die umstrittene Verlegung der Kapelle gehört. Hintergrund ist ein Gesamtprojekt für den A-Flügel und den Nordflügel (Bauteil D), die beide vom Zentrum am Haupteingang abzweigen. Hier werden auf drei Etagen neue Stationen für die Chirurgie, die Geriatrie und die Intensivmedizin geschaffen. Das bis Oktober 2017 reichende Vorhaben wird laut Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte "um die 20 Millionen Euro" kosten. Am Ende sollen in den angepackten Bauteilen 139 Betten zur Verfügung stehen. Nicht zusätzlich, sondern als Ersatz. Etwa für die Geriatrie, die noch im Kurt-Kräcker-Heim untergebracht ist. Dies sei in die Jahre gekommen, einen Plan für seine künftige Nutzung gebe es noch nicht.

Im Mittelpunkt der Umgestaltung durch die Architektengruppe HDR TMK (Düsseldorf), die bereits mehrfach fürs Hospital tätig war, steht der Nordflügel. Er wächst um ein Vollgeschoss und wird darin die Intensivstation mit 18 statt bisher zwölf Betten aufnehmen. Der Flügel wird grundsaniert und zur Hofseite teils mit Balkonen ausgestattet.

Intensivmediziner Dr. Marc Achilles freut sich auf eine bessere Anbindung an die Notaufnahme, die Kardiologie und die OP-Bereiche. Der Ärztliche Direktor Dr. Wolf-Dieter Otte machte unter anderem darauf aufmerksam, dass deutlich mehr Nebenräume geschaffen werden, so dass auch weniger Materialwagen auf den Fluren stehen müssen. Zudem werde es Infektionszimmer mit eigenen Schleusen geben gegen Keime und deren Verschleppung. Das sei nicht unbedingt wirtschaftlich, doch habe sich die Geschäftsführung trotzdem dazu entschlossen. Die Geriatrie wird mit Blick auf die demografische Entwicklung auf zwei Stationen 75 Betten bieten. Pflegedienstleiterin Sylvia Guth-Winterink verwies darauf, dass die Wege kürzer werden und die Patientenzimmer mehr Platz bekommen. Zum Beispiel für Rollatoren. Es werde "natürlich für die Patienten, aber auch für die Mitarbeiter gebaut". Dr. Hütte ging auch auf wesentliche Veränderungen für das Erdgeschoss im Eingangsbereich ein. Die Situation sei unübersichtlich. Nun würden neue Treppenhäuser gebaut und ein Wegekreuz angelegt. Das soll Besuchern die Orientierung in dem bekannt verschachtelten Innenstadt-Komplex erleichtern und auch dazu führen, dass zur Operation zu bringende Patienten nicht mehr durch Gästeverkehr gerollt werden müssen.

 Die Animation zeigt, wie der Nordflügel (links der Haupteingang) hinter dem Baum nach dem Umbau aussehen soll. Er wächst um ein Vollgeschoss für die Intensivstation.

Die Animation zeigt, wie der Nordflügel (links der Haupteingang) hinter dem Baum nach dem Umbau aussehen soll. Er wächst um ein Vollgeschoss für die Intensivstation.

Foto: Ekkehart Malz

Stefan Sühling, Pastor und Aufsichtsratsvorsitzender der Holding pro homine, erklärte, dass die Entscheidung für eine neue Wegeführung und den damit zusammenhängenden Umzug der Kapelle nicht leicht gewesen sei. Auch diese hätte wegen eines Dachschadens saniert werden müssen und wäre dann einige Zeit ausgefallen. Hygieneexperten hätten den Standort auf der Station bemängelt. So habe man sich schließlich gegen ein Provisorium und für eine immer noch zentrale, aber andere Stelle entschieden. Nahe dem Portal zur Gartenseite, wo künftig auch das Drehkreuz der neuen Wegeführung sein werde, soll in Kürze mit der Herrichtung der neuen Kapelle begonnen werden. Sühling zeigte sich "froh, dass ein Standort im ältesten Gebäudeteil des Hospitals gefunden wurde". Die Prinzipalstücke würden alle übernommen. Ebenso sollen die gestalteten Fenster mitkommen und eine Lösung für die Orgel gefunden werden. Mit Orgelbauern werde gerade gesprochen, hänge der Klang des Instruments doch gerade vom umgebenden Raum ab. Dr. Hütte versicherte, dass es keine ökonomischen Gründe für den Umzug der Kapelle gebe.

Vom Großumbau werden ab Herbst Abrissarbeiten an der Pastor-Bölitz-Straße künden. Die Häuser Nummer 3 und 5 neben dem Gesundheitszentrum fallen, damit die Baustelle eingerichtet werden kann.

(RP)
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