Wesel Höfe für Schleiereulen gesucht

Wesel · Sechs junge Schleiereulen suchen eine Zwischenstation. Die Vögel waren beim Naturschutzbund untergekommen und sollen wieder ausgewildert werden.

 Diese jungen Schleiereulen warten in der Nabu-Greifvogelstation Wesel-Blumenkamp auf neue Quartiere.

Diese jungen Schleiereulen warten in der Nabu-Greifvogelstation Wesel-Blumenkamp auf neue Quartiere.

Foto: Peter Malzbender

Die Not der Jungvögel war so groß geworden, dass sie vor Hunger aus den sicheren Brutkästen in schwindelnder Höhe gesprungen waren und meist auf dem Stall- oder Hofboden landeten. Eine Starkregen-Periode hatte verhindert, dass die Euleneltern genügend Futter für ihren Nachwuchs heranschaffen konnten. Der prasselnde Dauerregen in der Nacht machte es den Altvögeln fast unmöglich, das Rascheln einer Maus mit dem Gehör herauszufiltern, um sie ihren Jungen zum Frühstück zu servieren. Durch den Regen waren Gräser und Pflanzen außerdem so platt gedrückt, dass sich die Mäuse selbst vor den scharfen Augen der Schleiereulen verstecken konnten.

Das war vor gut zwei Monaten. Naturfreunde aus dem ganzen Kreis Wesel hatten sofort die Initiative ergriffen und den Naturschutzbund (Nabu) alarmiert. "Aus Brünen, Spellen, Kamp-Lintfort und Dinslaken-Hiesfeld erreichten uns die Notrufe von besorgten Eulenfreunden", sagt Peter Malzbender, Vorsitzender der Nabu-Kreisgruppe Wesel. Die Tiere wurden daraufhin in der Auffangstation für verletzte Greifvögel und Eulen in Wesel-Blumenkamp wieder aufgepäppelt.

Einige junge Schleiereulen konnten bereits ausgewildert werden. Sechs Vögel warten allerdings noch auf den Abflug. Dazu sucht der Nabu noch drei geeignete Höfe im gesamten Kreis Wesel, in deren Umfeld möglichst viele Wiesen und Weiden und keine stark befahrenen Straßen liegen.

Wer Schleiereulen-Partner werden möchte, meldet sich bitte bei der Nabu-Kreisgruppe Wesel unter Telefon 0281 1647787 (werktags von 9 bis 15 Uhr).

(RP)
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