Hamminkeln Helden des Alltags

Hamminkeln · Mit einem Festakt ehrte der Rotary Club Lippe Issel Bürger, die für gewöhnlich nicht im Rampenlicht stehen.

 Bei der Preisverleihung "Helden des Alltags" (von oben v. l.): Mike Rexfordt (Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck, Ansgar Müller (Landrat des Kreises Wesel), Andreas Grotenhorst (Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld), Helmut Ackmann (incommomg Präsident des Rotary Clubs Lippe Issel), unten v. l.: Dieter Schmitt, Reinhard Kipp, Edith Krusdick, Bernd Romanski (Bürgermeister der Stadt Hamminkeln) und Björn Boland.

Bei der Preisverleihung "Helden des Alltags" (von oben v. l.): Mike Rexfordt (Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck, Ansgar Müller (Landrat des Kreises Wesel), Andreas Grotenhorst (Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld), Helmut Ackmann (incommomg Präsident des Rotary Clubs Lippe Issel), unten v. l.: Dieter Schmitt, Reinhard Kipp, Edith Krusdick, Bernd Romanski (Bürgermeister der Stadt Hamminkeln) und Björn Boland.

Foto: Thomas Michaelis

Sie sind stille Helfer, das Rampenlicht suchen sie nicht - und doch ist ihr Wirken unverzichtbar für das Zusammenleben in den Gemeinden Hamminkelns. Der Rotary-Club hat im Schloss Ringenberg "Helden des Alltags" ausgezeichnet - erstmals mit einem neuen Konzept. Die Heldin und die Helden stammen aus Raesfeld, Mehrhoog, Schermbeck und Brünen.

Nach fünf Jahren "Helden unter uns" veränderte der Club das gewohnte Format: Lokale Alltagshelden werden jetzt geehrt. "Der Club wollte mehr auf die Helden des Alltags, die im Verborgenen ehrenamtlich arbeiten und ohne die unsere Gesellschaft nicht funktioniert, hinweisen, weil diese nie in vorderster Front stehen wollen, sagte Rotary-Präsident Bernd Romanski, Bürgermeister von Hamminkeln, in seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung des Festaktes im Trauzimmers des Schlosses Ringenberg. Landrat Ansgar Müller (SPD) hatte wieder die Schirmherrschaft für die Ehrung übernommen. Er begann seine Rede mit einem Zitat, das mittlerweile zum Standard bei Ehrungen dieser Art gehört: "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage, was du für dein Land tun kannst." Ursprünglich stammt es von John F. Kennedy. Landrat Müller wollte damit die Motivation vieler versteckter Helden auf den Punkt bringen. Björn Boland, Mehrhoog

Die erste Laudatorin, Anett Leuchtmann, lobte Björn Boland aus Mehrhoog, der täglich zeigt, dass es trotz zahlreicher Familienaufgaben und Job machbar ist, auch für andere da zu sein. Boland ist neben seinem Vollzeit-Job auch noch für seine betagten Eltern da und arbeitet in der Freiwilligen Feuerwehr in Mehrhoog. "Menschen wie er halten unsere Gesellschaft zusammen und stärken nicht nur ihr Umfeld sondern unsere Region. Menschen wie Björn Boland sind Heimat. Sie geben Sicherheit, ihr Ohr, das Gefühl von Gemeinschaft, Verbundenheit", so Anett Leuchtmann in ihrer Laudatio.

Dieter Schmitt, Schermbeck Dieter Schmitt aus Schermbeck, so sein Laudator Johannes Brilo, ist ein Teil der GAGU-Zwergenhilfe und sei grundsätzlich immer da, wenn man ihn braucht. ",Geht nicht' ist ihm fremd, und er jammert nie, nörgelt nicht, macht nicht viele Worte, er macht einfach." Ein- bis zweimal im Jahr reist Schmitt mit Lkw randvoll mit Nahrungsmitteln nach Sierra Leone, um dort den Ärmsten der Armen und den bürgerkriegstraumatisierten Menschen zu helfen. Er helfe immer, egal ob ein Rasen gemäht werden, jemand zum Arzt begleitet oder auf Kinder der Nachbarin aufgepasst werden muss.

Reinhard Kipp, Raesfeld

Reinhard Kipp aus Raesfeld, berichtete Laudator Hermann Burbaum, war in seinem ersten Leben Gründungsmitglied des Caritasverbandes im Dekanat Borken. Hierbei und auch im IHK-Prüfungsausschuss war Kipp 20 Jahre ehrenamtlich tätig. Darüber hinaus war er Gründungsmitglied der Raesfelder Werbegemeinschaft und neun Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister in Raesfeld. In seinem zweiten Leben als Rentner beglückt Reinhard Kipp mit Drehorgelauftritten Altenheime und Seniorengemeinschaften und veranstaltet Singnachmittage bei der Behindertengruppe "Miteinander" in Maria Veen. Als Dankeschön für seine Auszeichnung begeisterte Reinhard Kipp das Publikum mit einem Musikstück auf seiner Drehorgel.

Edith Krusdick, Brünen

Der Laudator Bernd Romanski kennt Edith Krusdick seit 1992 durch ihre Arbeit in der Hermann-Landwehr-Schule in Brünen. Dort betreut sie bis heute als Leiterin die Kinder im offenen Ganztag. Das Ehrenamt ist jedoch nicht nur für Edith Krusdick wichtig, sondern wird in der ganzen Familie gelebt. Sie leitet die Arbeitsgruppe Kinder und Schüler in der Bürgerinitiative "Bürger für Brünen". Als vorbildlich und selbstlos bezeichnet Romanski ihre Bereitschaft, in der Flüchtlingshilfe Brünen mitzuhelfen und immer da zu sein, wo gerade Hilfe gebraucht wird. Besonders wertvoll seien ihre Plattdeutschen Abende für Brünen. Das Lachen der Kinder, sagte Edith Krusdik, gebe ihr Kraft und motiviere sie jedes Mal aufs Neue. Ehrenamt sei immer das Werk mehrerer, nie nur einzelner, erinnerte sie.

(RP)
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