Wesel Heiße Diskussion um Kombibad-Standort

Wesel · Für die SPD und die CDU steht - aktuell jedenfalls - außer Frage, dass der ideale Platz für das Kombibad nur an der Rheinpromenade liegen kann. An Alternativstandorte wie Auesee oder Heubergbad verschwenden sie jedenfalls keinen Gedanken. Anders als die Vertreter der kleinen Fraktionen, die gestern im Haupt- und Finanzausschuss mehr oder weniger vehement gefordert haben, auch andere Möglichkeiten zu prüfen.

Am Ende einer hitzigen Diskussion sprach sich der Ausschuss mit deutlicher Mehrheit dafür aus, dass die städtische Tochter Bäder GmbH in enger Abstimmung mit der Stadtplanung und auf eigene Rechnung möglichst schnell eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben soll. Die ist nötig um festzustellen, wie ein Kombibad aussehen könnte, welche Becken benötigt werden für Schul- und Vereinssport und was die ganze Sache kosten könnte. Dass ein zweistelliger Millionenbetrag nötig sein wird, um ein Bad zu errichten, das in den nächsten 30 bis 40 Jahren das Bild Wesels prägen wird, daran zweifelt niemand.

Mehrfach machte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp deutlich, dass der Ausschuss gestern gar nicht über den Standort abgestimmt, sondern nur der Bäder GmbH das Startsignal gegeben habe, die jetzt notwendigen Schritte einzuleiten. "Erst wenn wir alle wichtigen Informationen haben, wird der Rat über den Standort entscheiden." Klar ist für sie, "dass eine Billigkiste keine Verbesserung bringt. Es muss etwas Vernünftiges sein." CDU-Fraktionschef Jürgen Linz konnte ihr da nur recht geben. "Klein-Klein bringt nichts. Es soll etwas Vorzeigbares werden." Ähnlich äußerte sich auch SPD-Fraktionschef Ludger Hovest ("Diese Chance sollten wir wahrnehmen"), der sich verwundert über die Debatte zeigte. Die hatte der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd Reuther ("Wir sind die Erfinder der Kombibad-Idee") mit einem Antrag, doch bitte drei Standorte prüfen zu lassen, ans Laufen gebracht hatte.

Hilmar Schulz (WWW; "Die Vorfestlegung finde ich falsch"), Jürgen Lantermann (WfW; "Wir unterstützen den FDP-Vorschlag") und von allem Norbert Segerath (Linke; "Es fehlt die Verkehrsanbindung zum Rhein") schlugen sich auf die Seite der Liberalen. Bei der Abstimmung sprach sich am Ende allerdings nur Segerath gegen die vereinbarte Vorgehensweise aus. FDP, Grüne, WfW und WWW enthielten sich.

(RP)
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