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Hamminkeln · Der neue Krimi der Hamminkelner Autorin Eva Karnofsky dreht sich um Politik, Familie und Jugendprobleme. Jetzt stellte sie "Mutterkälte" vor.

 Entspannt saß Eva Karnofsky im Hamminkelner Bürgerhaus auf einem Sofa und las aus ihrem neuen Niederrhein-Krimi "Mutterkälte" vor.

Entspannt saß Eva Karnofsky im Hamminkelner Bürgerhaus auf einem Sofa und las aus ihrem neuen Niederrhein-Krimi "Mutterkälte" vor.

Foto: Ekkehart Malz

Die Premierenlesung von "Mutterkälte", dem neuen Niederrheinkrimi von Eva Karnofsky, hat jetzt viele lokale Krimifans und Karnofsky-Erstleser in die Gaststätte Bölting (Bürgerhaus) gezogen. Mehr als 30 Krimi- beziehungsweise Lesefans - viele davon persönlich mit Karnofsky befreundet oder familiär verbandelt - lauschten dort bei laut hereintönendem Glockengeläut den ersten Seiten des brandneuen Krimis, der erst seit dem Lesungstag tatsächlich als gedrucktes Buch zu haben war. Mit Bernfried Paus, Moderator der Veranstaltung und RP-Redakteur, und dem Kreistagsabgeordneten Udo Bovenkerk (Hamminkeln) saß die Krimischreiberin auf einem Terrassensofa und erzählte munter von und las aus ihrem Werk.

Die zündende Idee zu diesem zweiten Niederrheinkrimi, der natürlich auch wieder in Hamminkeln spielt, kam Eva Karnofsky beim Gespräch mit einer Freundin. Die habe ihr erzählt, dass es häufig Kinder und Jugendliche aus gut situierten Familien gibt, die trotz Geld und Karriere der Eltern von Pädagogen und Mitarbeitern des Jugendamtes betreut werden müssen. "So also habe ich die Hauptfigur Rita Tewes-Hülshorst erfunden und kreiert", erzählt die Autorin. Die Kinder dieser Hauptperson haben und machten echte Probleme: "Der Sohn schlägt quer, und auch die Tochter eckt ständig an", erklärt Karnofsky im lockeren Podiumsgespräch. Das mörderische Problem in ihrer Krimistory beginnt, als eben dieses die taffe Hauptfigur Rita Tewes-Hülshorst plötzlich spurlos verschwindet. Es scheint mehrere Personen zu geben, die ein Hühnchen mit der Landtagsabgeordneten und gut betuchten Karrierefrau zu rupfen hätten. Und es gibt gute Gründe dafür, Tewes-Hülshorst verschwinden lassen zu wollen: Erpresser könnten ein saftiges Lösegeld einfahren, der Parteifreund hätte eine Konkurrentin weniger, um es bei der nächsten Wahl in den Bundestag zu schaffen; der Ehemann hat ohnehin eine Geliebte, und die beiden Kinder werden mit Geld und üppigen Geschenken - wie zum Beispiel Brillanten - ruhig gestellt.

Um Wohlstandsverwahrlosung und emotionale Kälte geht es in "Mutterkälte" und um das Auseinanderbröseln einer scheinbar heilen Glamour-Familie. Und das alles im beschaulichen Hamminkeln.

Im Oktober stellt Eva Karnofsky ihr neues Buch auf der Buchmesse in Frankfurt vor.

(mm)
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