Wesel Hausmeisterwohnung wird Klassenraum

Wesel · Die CDU hatte sich für gestern bei Büderichs Schulleiterin Sabrina Hardacker eingeladen. "In Büderich wird dafür gesorgt, dass die Schule für 20 bis 30 Jahre vorzeigbar wird", sagte Volker Haubitz (CDU).

 Mai 2017: Schulleiterin Sabrina Hardacker (Mi.) mit Schulpolitikern in sanierten Räumen.

Mai 2017: Schulleiterin Sabrina Hardacker (Mi.) mit Schulpolitikern in sanierten Räumen.

Foto: Bauch

Viele Büdericher, die nicht direkt etwas mit der Grundschule zu tun haben, wundern sich. Zwar haben sie darüber gelesen beziehungsweise davon gehört, dass die frühere Hausmeisterinnenwohnung im Altbau an der Schulstraße aufwendig umgebaut wird. Doch von Fortschritten ist bislang nichts zu sehen. Dabei hat sich in den vergangenen Monaten hinter den mächtigen Mauern des Backsteingebäudes jede Menge getan.

Jürgen Linz, Chef der Weseler CDU-Fraktion mit Wohnsitz Büdericher, weiß das nur zu gut. Und weil es ihm - so kurz vor der Landtagswahl - wichtig ist, öffentlichkeitswirksam den Stand der Dinge zu präsentieren, hatte er sich zusammen mit Parteifreund Volker Haubitz, dem Vorsitzenden des Schulausschusses, bei Schulleiterin Sabrina Hardacker zur Baustellenbesichtigung eingeladen.

 März 2016: Bernd Mayboom (Gebäudeservice) in der Hausmeisterwohnung mit den Plänen.

März 2016: Bernd Mayboom (Gebäudeservice) in der Hausmeisterwohnung mit den Plänen.

Foto: malz

Nicht nur das Duo, begleitet von Daniela Staude, der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, tauchte gestern in der Grundschule auf. Kurzfristig hatte die Schulverwaltung Kenntnis von dem Termin erhalten und Sabrina Hardacker zu verstehen gegeben, doch auch die schulpolitischen Sprecher der anderen Fraktionen zum Termin zu bitten. Bevor die Schulleiterin die Politiker zum Rundgang mitnahm, machte Linz deutlich, "dass uns optimale Bedingungen in den Schulen sehr wichtig sind. Allein in diesem Jahr werden 1,3 Millionen Euro in die Weseler Grundschulen gesteckt." Auch SPD-Fraktions-Chef Ludger Hovest ergriff das Wort und sprach davon, dass man in den vergangenen Jahren mehr als 20 Millionen Euro in praktisch alle Schulformen investiert habe. "Schulpolitik ist in Wesel seit Jahren ein Schwerpunkt, darüber gibt es, Gott sei Dank, einen parteiübergreifenden Konsens. In Schulen zu investieren, ist gut angelegtes Geld." Und Haubitz erklärte: "In Büderich wird dafür gesorgt, dass die Schule für 20 bis 30 Jahre vorzeigbar wird." In diesem Zusammenhang sprach er der Gastgeberin ein dickes Lob aus. "Schulleiterinnen, die sofort aufgeben, haben bei der Politik keine Chance."

Tatsächlich hat Sabrina Hardacker ("Man nennt mich hier schon Frau Hardcore") durch ihre couragierte Art bei den Entscheidungsträgern in Verwaltung und Rat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Schülereltern und Kollegium rechnen ihr beispielsweise hoch an, dass sie dafür gesorgt hat, dass zwei mit Schimmelpilzen beziehungsweise Schadstoffen belastete Klassenräume aufwendig saniert wurden. "Und mehrere Messungen haben gezeigt, dass nun alles in Ordnung ist", freut sich Hardacker. Durch die besagten beiden Sanierungen kam es zu Verzögerungen beim Umbau der ehemaligen Hausmeisterinnenwohnung und des darüberliegenden Dachgeschosses. Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass nach den Sommerferien die beiden vierten Klassen dort unterrichtet werden können. Im Obergeschoss erhält auch die Sonderpädagogin endlich ein Büro und die Schulbücherei ein Zuhause.

Notiz am Rande: Eigenartig kam es manchem vor, dass Peter Berns von der FDP gestern fehlte. Der müsse als sachkundiger Bürger nicht eingeladen werden, soll es in der Schulverwaltung geheißen haben. Sachkundiger Bürger ist allerdings auch Günther Wagner von den Linken. Der allerdings war gestern mit von der Partie...

(RP)
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