Hamminkeln Hamminkelner Bücherei soll aufgewertet werden

Hamminkeln · Leseförderung ist ein wichtiges Ziel, das ist unbestreitbar. Die Frage ist nur, wie bringt man den guten Vorsatz voran. In Hamminkeln ist die Stadtbücherei im Keller der Realschule angesiedelt und gut mit Medien bestückt. Dennoch führt sie im Vergleich zu anderen ein Schattendasein. Symbolisch steht dafür, dass seit 2014 zugesagte Hinweisschilder an der Diersfordter Straße zur abseits gelegenen Einrichtung immer noch fehlen.

Faktisch ist belegbar, dass Hamminkeln am Tabellenende dümpelt. 0,19 Besuche im Jahr pro Einwohner hat die Bücherei zu verzeichnen, ähnlich wenig haben nur fünf Prozent der Bibliotheken in NRW aufzuweisen. Deshalb gibt es zwei Richtungen, um voranzugehen. Erstens braucht die Bücherei ein Profil, zweitens kann sie Fördergeld bekommen, wenn sie personelle und inhaltliche Veränderungen vornimmt. Doch das kostet. Der Hauptausschuss hielt sich deshalb zurück, will erst den Etat 2017 beraten.

Die Stadt prüft nun zweierlei: den Antrag auf Förderung und den Einstieg in den Onleihe-Verbund für e-books mehrerer Städte. Die statistischen Zahlen und die Zahlen stammen von Petra Büning von der Bezirksregierung, die zu Gast im Ausschuss war. Sie nannte als formale Voraussetzung für eine drei Jahre laufende finanzielle Unterstützung des Landes, die Hamminkelner Bücherei in die sogenannte Stufe eins zu hieven. Diese bezeichnet ein gewisses Ausstattungsniveau, was auch eine neue Stelle für eine hauptamtliche fachliche Bibliotheksleitung beinhaltet.

"Außerdem: welche Art von Bibliothek möchten Sie haben? Hamminkeln muss sich irgendwann entscheiden", sagte die Fachfrau und verwies auf das Beispiel Xanten. Dort sehe man sich als Freizeitbibliothek und Bücherei für den Schulbedarf. Das Land könne den Konzeptionsprozess begleiten. Roswitha Bannert-Schlabes (CDU) sprach sich für eine hauptamtliche Kraft aus, um die Bücherei publikumswirksamer zu machen. Jörg Adams (SPD) äußerte seine Sympathie für die Idee, dem Onleihe-Verbund beizutreten, nannte es aber als finanziell wenig attraktiv, die geforderte Stufe eins zu erreichen.

Nun wird geprüft. Damit ist nichts verbaut, aber auch nichts entschieden.

(thh)
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