Hamminkeln Hamminkeln: Schule hat keine Kenntnis von Nazi-Vorfällen

Hamminkeln · Die Schulleiterin der Gesamtschule in Hamminkeln, Anette Schmücker, hat gestern mitgeteilt, keine Hinweise auf Nazi-Aktivitäten an ihrer Schule zu haben. Mehrere Schüler hatten zuvor geschildert, dass es an der Schule wiederholt "Heil-Hitler-Rufe" gegeben habe, auch seien judenfeindliche Kettenbriefe mit Hitler-Konterfei unter Schülern versandt worden (wir berichteten). "Wir haben keine Kenntnis von diesen Vorfällen. Wenn uns etwas bekannt würde, würden wir natürlich sofort reagieren", betonte Schmücker gestern in einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Bernd Romanski (SPD).

 Anette Schmücker ist Schulleiterin der Gesamtschule.

Anette Schmücker ist Schulleiterin der Gesamtschule.

Foto: ema

Am Donnerstagabend noch kam die Schulleitung mit Eltern in der Schulpflegschaftssitzung zusammen. Auch dort hätte keiner der Eltern Kenntnis von so einem Fall gehabt. Sowohl der Stadtchef als auch die Schulleiterin riefen dazu auf, etwaige Straftaten zur Anzeige zu bringen. Der Sozialdemokrat Romanski sagt: "Hamminkeln hat keine rechte Szene", wohingegen es in Mehrhoog Auffälligkeiten gebe. Zwar habe es in diesem Jahr einen Vorfall mit Rechten auf der Hamminkelner Kirmes gegeben. "Aber in den Jahren davor sind der Polizei keine Straftaten dieser Art gemeldet worden." Romanski weist auch darauf hin, dass sich die Gesamtschule im Anmeldeverfahren befindet und will Eltern die Sorge nehmen, dass die Schule ein Hort von Rechten ist.

Unterdessen hat sich die Polizei im Kreis Wesel auch zum Vorwurf eines Hamminkelners gemeldet, der beklagt hatte, von der Polizei am Entfernen von Aufklebern mit rechten Inhalten gehindert worden zu sein. Die Polizei erklärte gestern auf Anfrage, dass solche Aufkleber nicht entfernt werden sollten, weil sie noch Spuren der Täter tragen könnten. Deshalb sollte man solche Fälle der Polizei melden. "Die Polizei ist nicht auf dem rechten Auge blind", sagte Bürgermeister Romanski. Der Hochschullehrer Wolfgang Kostujak ist anderer Meinung. Er war dabei, als Aufkleber entfernt wurden und hält das Abkratzen von verfassungsfeindlichen Symbolen für eine Bürgerpflicht.

(RP)
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