Schermbeck Gülle soll nicht länger stinken

Schermbeck · Etliche Schermbecker Gesamtschüler erwiesen sich beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" als einfallsreich. Sie entwickelten etwa einen Kehrroboter aus Legosteinen oder einen Güllepflug, der zwei Arbeitsschritte vereinen soll.

 Die ausgezeichneten Schermbecker Gesamtschüler von "Jugend forscht": Jonas Haddick, Julian Terhorst und Steffen Kleinespel (vorne v.r.) mit dem Güllepflug.

Die ausgezeichneten Schermbecker Gesamtschüler von "Jugend forscht": Jonas Haddick, Julian Terhorst und Steffen Kleinespel (vorne v.r.) mit dem Güllepflug.

Foto: RP-Foto Scheffler

Bereits zum fünften Mal beteiligte sich die Schermbecker Gesamtschule an dem Regionalwettbewerb "Jugend forscht". Im Rahmen einer Ausstellung zeigt die Volksbank bis Freitag, den 13. November, mit welchem Eifer und Ideenreichtum sich die Schüler an dem Wettbewerb beteiligten und dabei sogar recht beachtliche Erfolge erzielten. Bei der Eröffnung der Ausstellung begrüßte Volksbank-Marketingchef Wolfgang Lensing auch die neuen Kursteilnehmer aus der Jahrgangsstufe neun: "Die Messlatte hängt hoch. Gebt Gas!"

Schulleiter Norbert Hohmann dankte den beiden Kursleiterinnen Stephanie Herbstritt und Bianca Sadowski, unter deren Leitung die Schüler mit 15 Projekten an dem Wettbewerb teilnahmen. Anhand von Modellen und Schautafeln stellten die Schüler ihre Projekte vor.

Den zweiten Platz im Fachgebiet Biologie belegten Tim Hutmacher, Jasper Böckenhoff und Marvin Hohenhinnebusch für ihr Projekt "Wasserreinigung mit Moringa". Die drei Schüler beschäftigten sich mit einem Baum namens Moringa. Diesem Baum wird nachgesagt, dass er die Fähigkeit besitzt, Wasser zu reinigen und es sogar wieder trinkbar zu machen. Die Schüler wollten das testen und vermischten Schmutz mit dem Samen des Moringa-Baumes. Das Gemisch wurde in einen mit Wasser gefüllten Glastopf gekippt. Bereits nach etwa 45 Minuten hatte sich der Schmutz nahezu komplett am Boden abgesetzt.

Im Fachgebiet Technik belegten die beiden 15-jährigen Schüler Jona Hoffmann und Lukas Eschenbach mit ihrem "Kehrroboter" den dritten Platz. Sie befassten sich mit dem Problem, dass am Ende des Schultages immer die Klassenräume gefegt werden müssen, obwohl nach der letzten Stunde oftmals die Zeit sehr knapp sei, da viele Schüler pünktlich zum Bus müssten. Die jungen Forscher konstruierten deshalb einen Roboter, der nach dem Schulunterricht selbstständig die Klasse sauber halten kann, ohne dass ein Fegedienst notwendig ist. Der Roboter wurde hauptsächlich aus "Lego-Mindstorms" (programmierbare Legosteine) gebaut und mit den Schulrechnern programmiert.

Den Sonderpreis Umwelt verdienten sich Steffen Kleinespel, Jonas Haddick und Julian Terhorst mit ihrem "Güllepflug". Die Jugendlichen haben festgestellt, dass nach dem Ausbringen der Gülle die Luft so lange sehr streng riecht, bis der Bauer endlich mit dem Pflug kommt. Durch ihre Erfindung des Güllepflugs gelangt die Jauche direkt durch Schläuche zwischen die Pflugscharen und damit direkt in die Erde. Somit werden zwei Arbeitsschritte zu einem kombiniert. Das haben die drei Neuntklässler an einem Modell getestet und optimiert.

Den Sonderpreis Natur brachten die drei 15-jährigen Mädchen Johanna Heming, Antonia Wiesner und Leonie Groß-Fengels mit nach Schermbeck. Sie hatten getestet, ob es möglich sein kann, Haare mit natürlichen Produkten zu färben. Getestet wurden dazu Rhabarberwurzeln und Zwiebelschalen ebenso wie Walnussschalen, Malvenblüten, Henna, Rote Bete, Honig- und Zitronensaft, sowie Preiselbeeren. Die besten Ergebnisse konnten beim Färben mit Henna erzielt werden.

Die anderen Projekte wurden zwar nicht mit einem Preis ausgezeichnet, erhielten aber von den Juroren in Marl viel Lob. Die Präsentation am Montag machte zudem deutlich, wie viel technisches Ideenreichtum die Gesamtschüler entwickelten. Das reichte von einer Apfelbatterie und der "ultimativen Flügelform" über die Reaktion von Mäusen auf Stress und "Hindernisse beim Zelten" bis hin zu einer Tafelputzmaschine und zur "Zukunft der Kleintierversorgung".

Der Kursus "Jugend forscht" wird auch im jetzigen Jahrgang neun wieder angeboten. Die aktuellen Zehntklässler machen wieder mit. Einige entwickeln ihre jetzigen Projekte weiter.

(hes)
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