Hamminkeln Grünschnittannahme im Probebetrieb

Hamminkeln · Weg von der Ortsteillösung, hin zur einzigen großen Annahme: Der Betriebsausschuss soll Umorganisation der Sammlungen von Bioabfall beschließen. Übergangsweise gibt es Sammelstellen für wenig mobile Bürger.

 Die zentrale Sammelstelle für Grünschnitt an der Güterstraße.

Die zentrale Sammelstelle für Grünschnitt an der Güterstraße.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Grünschnittannahme wird umorganisiert und von dezentraler auf zentrale Sammlung für das gesamte Stadtgebiet umgestellt. Nachdem die Erstlesung des Konzepts politisch nicht durchkam, wird heute im Betriebsausschuss eine Kombinations-Lösung zur Entscheidung vorgelegt. Die setzt weiter auf die zentrale Sammelstelle an der Güterstraße in Hamminkeln, die für die zu erwartende Belastung verkehrsmäßig neu ausgelegt und vier Mal die Woche geöffnet wird. Das wäre für die Ablieferer eine höhere zeitliche Servicequalität, bedeutet aber Anfahrten für all die, die in ihren Orten und Dörfern bisher eigene Grünschnittstellen vorfinden. Einige lokale Angebote sollen begrenzt bleiben. Die Arbeitsgruppe Abfall hat nämlich eine zweimalige Ortsteilsammlung pro Jahr (Frühjahr und Herbst) nach bisherigem Muster in den Ortsteilen für den gleichen Zeitraum vorgeschlagen, um Übergangslösungen für weniger mobile Bürger anzubieten.

Die zentrale Annahme soll laut Beschlussvorschlag drei Jahre im Probebetrieb laufen, bevor man weiter sieht. Wie's praktisch funktionieren kann, wurde dreifach probiert. Per "Feldversuch" wurde mit Bauhoffahrzeugen die Zufahrtlösung getestet. Ulrich Streich, Leiter der Weseler ASG mit ihrem vielgerühmten Wertstoffhof und praktischerweise Hamminkelner, hat vor Ort Hinweise gegeben. Aus dem wirklichen Annahmeleben hat zudem seit Jahren dort arbeitendes Aufsichtspersonal Hinweise gegeben. Die zentrale Lösung eröffnet zudem Optionen. So könnte nach der Testphase die Einwegwindelsammlung ebenfalls an die Güterstraße verlegt werden.

Wird das Konzept im Ausschuss bestätigt, steigt die Verwaltung in die ohnehin anstehende Ausschreibung für das Sammeln und Transportieren von ca. 3000 Tonnen Grünschnitt ein. Vertragsbeginn soll 1. Januar 2016 sein, so dass dann auch die neue zentrale Annahme starten könnte. Handeln muss die Stadt jedenfalls. Gesetzliche Grundlage ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), das fordert Bioabfälle getrennt zu sammeln. Die Biotonne ist für Großflächen-Kommunen wie Hamminkeln aber teuer, kompliziert, schwer durchzusetzen und störanfällig. Also nutzt die Chance sie die gesetzliche Möglichkeit, eine eigene Variante zu gestalten. Transportiert wird das Sammelgut zur Entsorgungsanlage Asdonkshof, die alle Kommunen im Kreis Wesel anliefern müssen. Grünschnitt wird in Hamminkeln derzeit an fünf Standorten und zwölf Mal im Jahr jeweils freitags und samstags gesammelt. Das war und ist nicht problemfrei, besonders bei den Herbstsammlungen.

In Dingden und Loikum /Wertherbruch wird über verschmutzte Sammelplätze und über nicht eingehaltene Sammelzeiten geklagt. Für die Stadt selbst ist die zentrale Lösung einfacher handzuhaben. Für Brünen und Mehrhoog sagt die Verwaltung, dass mit der Auftragsausschreibung "nicht mit Sicherheit zu erwarten, dass die durch private Unternehmen betriebenen Annahmestellen dort beibehalten werden können".

Unklar sind die Kosten. Zwar wird die zentrale Lösung mit 53000 Euro höher als die dezentrale (knapp 46000 Euro) kalkuliert. Aber das spiegele "nur sehr ungenau die beiden möglichen Alternativen wieder, da man ein zukünftiges Ausschreibungsergebnis nicht vorhersagen kann und einer Entscheidung für die dezentrale Lösung die Kosten einer wöchentlichen Bioabfallsammlung an der Güterstraße noch hinzukommen würden".

(thh)
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