Kreis Wesel Gerste: Starkregenereignisse verhageln das Ernteergebnis

Kreis Wesel · Kreisbauernschaft Wesel beklagt hohe Einbußen.

Die Ernte von Wintergerste ist in weiten Teilen des Rheinlands abgeschlossen. Mit großer Enttäuschung blicken die Bauern in der Region auf das Ergebnis. "Die Ertragseinbußen liegen bei 15 bis 20 Prozent", erklärte gestern Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel. Als Grund führt der Hamminkelner die hohen Niederschlagsmengen in Mai und Juni an. Parallel habe die Sonneneinstrahlung gefehlt. So würden die Körner nur unzureichend ausgebildet, so dass das sogenannte Eigengewicht der Gerste deutlich geringer ausfalle als in anderen Jahren. Angesichts der guten Witterung in den letzten Tagen, konnte trotz der schwierigen Befahrbarkeit der weichen Flächen die Ernte zügig eingefahren werden.

Die wirtschaftliche Lage der Bauern verschlechtere sich laut Neu durch die deutlich hinter den Mengenerwartungen zurückgebliebenen Hektarerträge und durch niedrigere Erzeugerpreise. Bedingt durch die weltweit hohen Ernteerwartungen vor allem in Übersee und Russland seien die Weltmarktpreise auf einem Fünf-Jahres-Tief.

Auch beim Raps ergebe sich derzeit kein besseres Bild. Die Erträge lägen deutlich unterm Vorjahresniveau. "Weder die Masse noch die Ölgehalte überzeugen", sagte der Kreisbauer. Raps wird heute überwiegend zu Biodiesel verarbeitet und hängt damit vom Ölmarkt ab. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht Rapsschrot, das ein wichtiges Eiweißfutter ist. Der Absatz von Rapsschrot ist zumindest in den letzten Jahren stabil. Neu: "Auf unseren Feldern wächst hiermit ein wichtiges gentechnikfreies Eiweißfutter für unsere Milchkühe."

(RP)
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