Hamminkeln GBH-Auflösung offiziell: Stadt strukturiert um

Hamminkeln · Neben der Auflösung der GBH stand auch Jugendarbeit und der Beitritt in eine Einkaufsgenosschenschaft auf dem Plan des Hauptausschusses.

 Gregor Hoffmann bei der Arbeit im Bauhof Hamminkeln. Die Aufgaben seiner Arbeitsstelle werden jetzt in einem neuen Dezernat delegiert.

Gregor Hoffmann bei der Arbeit im Bauhof Hamminkeln. Die Aufgaben seiner Arbeitsstelle werden jetzt in einem neuen Dezernat delegiert.

Foto: Malz

Der Hauptausschuss hat einstimmig beschlossen, die "eigenbetriebsähnliche Einrichtung" GBH aufzulösen. Die Aufgaben des Bauhofs und des Gebäudemanagements werden nun in einen neuen Dezernatsbereich der Verwaltung überführt. Die Umstrukturierung wurde nun offiziell verkündet. Die Politik schwankte in ihren Wortbeiträgen zwischen Desillusion, weil der Eigenbetrieb nicht das erreicht habe, was man sich versprochen hatte, und finanzpolitischer Zufriedenheit darüber, dass bilanzielle und betriebswirtschaftliche Vorteile erreicht worden seien.

Auch politisch hat die Auflösung des GBH Folgen: Der Betriebsausschuss wird ab sofort gestrichen, an seine Stelle tritt der Bau- und Vergabeausschuss. Um Posten muss sich niemand sorgen, denn der Ausschussvorsitz wird nach dem Zugriffsverfahren der Sitzanteile bestimmt. Der alte und neue Vorsitzende dürfte damit Jörg Adams (SPD) heißen.

Helmut Wisniewski (USD) sagte: "Wenn wir die GBH nicht gehabt hätten, würden wir längst in der Haushaltssicherung stecken, was wir immer vermeiden wollten. Die Gründung war ein finanzieller Vorteil." Bürgermeister Romanski urteilte, dass das Modell nicht gescheitert sei, sondern von nun an andere Bedingungen herrschten. Allerdings wachsen die Steuerungsmöglichkeiten des Verwaltungschef durch die enge Anbindung ans Rathaus. Dafür wurde die eingestielte Selbstständigkeit der GBH geopfert. Klar ist, dass die Zeit bilanzieller Vorteile eines Eigenbetriebs vorbei ist.

Thema des Hauptausschusses war auch die Jugendarbeit in Brünen, die weiter in der Schwebe ist. Grund ist die Ablehnung der evangelischen Kirchengemeinde eines Vorschlages der Stadt. Die würde als Interimsarbeitgeber für ein oder anderthalb Jahre für einen Jugendtreff-Mitarbeiter einspringen, wenn die Kirche als Träger nach einer Pause weitermacht, erklärte Vorstandsbereichsleiter Jürgen Palberg. Von Seiten der Pfarrgemeinde hieß es, man habe kein Interesse an der Arbeitgeberschaft und wolle den neuen Pastor nach dem Wechsel von Pfarrer Sommer in die Entscheidung einbinden. Die Pfarrstelle ist noch vakant. Damit ist der Stand der Dinge unverändert. "Unser Angebot steht", betonte Bürgermeister Romanski.

Zu Gast im Ausschuss war ein Vertreter der seit 2012 bestehenden Einkaufsgemeinschaft für NRW-Kommunen (KoPart). Die Genossenschaft bündelt Einkäufe und setzt gemeinsame Ausschreibungen für Verwaltungen um. Damit nimmt sie ihnen nicht nur Arbeit ab und entlastet das Personal, das für andere Aufgaben frei wird, sondern hilft den Städten auch beim Sparen. Das Besondere: Es gibt einen Online-Katalog für den Direktkauf, zum Beispiel von Büroartikeln und Möbeln.

Die Verwaltung will den Einstieg in die Online-Beschaffung für Büromaterialien/-technik und Reinigungsartikel versuchen und beschloss einstimmig einen einjährigen Testlauf. Das Risiko ist gering: 750 Euro reichen, um den nötigen Genossenschaftsanteil zu erwerben. Hamminkeln rechnet mit 22.800 Euro Ersparnis, wobei die Personalkosten anteilig berücksichtigt sind. Als Beispiel gilt das schuldenfreie Monheim, wo 66 Prozent beim Kauf von Büromaterial und Tonern gespart worden sind.

(RP)
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