Bürgermeisterwahl Hamminkeln Das Sind Die Kandidaten Für ein "Weiter so, aber anders"

HAMMINKELN · Am Sonntag ist Bürgermeisterwahl in Hamminkeln. Für die CDU tritt Roswitha Bannert-Schlabes an.

 Roswitha Bannert-Schlabes vor dem Hamminkelner Rathaus. Ob die Ökonomin darin auf dem Chefsessel landet, wird sich am Wahlsonntag zeigen.

Roswitha Bannert-Schlabes vor dem Hamminkelner Rathaus. Ob die Ökonomin darin auf dem Chefsessel landet, wird sich am Wahlsonntag zeigen.

Foto: Malz

Sie hat einen politisch steilen Aufstieg erlebt. Erst ein Jahr ist Roswitha Bannert-Schlabes aus Brünen direkt gewähltes Ratsmitglied für die CDU. Nach dem angekündigten Rückzug von Bürgermeister Holger Schlierf (parteilos) schickt sie sich nun an, als erste Frau im Chefsessel Platz zu nehmen. Ihre überraschende Kandidatur beinhaltete gleich die erste Schwierigkeit. Bannert-Schlabes musste sich erst bekanntmachen, Gesicht zeigen und inhaltlich Profil gewinnen. Ein weiter, zeitlich kurzer Weg, den Partei und Kandidatin programmatisch bewältigten. Jetzt hat Hamminkeln eine echte Persönlichkeitsentscheidung vor sich. Frau oder Mann, Ökonomin (Coaching und Beratung) oder Ökonom (Manager und Unternehmensberater), Moderatorin/Entwicklerin oder Macher und Problemlösungsorientierter, CDU oder SPD-USD-FDP.

Drei Parteien scharen sich hinter Bernd Romanski, die Grünen lavieren mal so, mal so, wobei sie zuletzt bei der Steuerentscheidung mit Schwarz-Grün flirteten. Die CDU ist allein zu Haus. Diese ungemütliche Konstellation gefährdet die sieggewohnte Partei. Für Bannert-Schlabes wird es darauf ankommen, als Einzelkämpferin ihre Wähler zu mobilisieren. Eine starke Kandidaten-Persönlichkeit ist da gefragt. Bannert-Schlabes schlüpft staatstragend, aber individuell in diese Rolle. Sie steht für ein "Weiter so, aber anders", lobt die Arbeit von Schlierf, will im Rathaus erst das Gespräch suchen, dann neu justieren, wo es nötig ist. "Aktiv zuhören, dann überzeugen und verändern, wo es nötig ist. Nicht spalten, ich will moderieren und modernisieren", sagt sie zu ihrem Führungsstil.

Im Wahlkampf hat sie Sicherheit gewonnen, in fünf Podiumsdebatten gezeigt, wie sehr sie sich eingearbeitet hat. Das geht bis ins Detail. Die persönliche Ansprache ist ihre Stärke, gerne nahe an den Menschen, kantig ist sie lieber nicht. Im 100-Tage-Programm hat sie sich festgelegt, Familien und Gewerbe will sie ansiedeln, sie umwirbt die Landwirte. Die Klarheit ihres Konkurrenten erreicht sie nicht. Manchmal tappt sie in Fallen, etwa wenn sie in Sachen Troglage der Betuwe in Mehrhoog dem Gegner Futter gibt. Bei einer Last hat die Kandidatin mitgestimmt, als die Fraktionsspitze - taktisch unklug - satte Steuererhöhungen im Wahljahr durchsetzte. Die CDU-Frau muss auf Stimmen der Wirtschaft verzichten, sonst eine Bank.

(RP)
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