Wesel Feuerwehr hilft bei Dachreparatur am Dom

Wesel · Am Willibrodi-Nordportal, einer schwer zugänglichen Stelle, hat Steinmetz Klaus Gehrke in 25 Metern Höhe Schieferplatten erneuert.

 Dombauvereins-Mitarbeiter Klaus Gehrke wechselt am Nordportal einige Schieferplatten aus, die sich gelöst hatten.

Dombauvereins-Mitarbeiter Klaus Gehrke wechselt am Nordportal einige Schieferplatten aus, die sich gelöst hatten.

Foto: Ekkehart mALZ

An einem alten Gebäude wie es der Willibrordi-Dom nun mal ist, gibt es immer etwas auszubessern, zu reparieren und zu sanieren. Zuständig dafür ist der Weseler Dombauverein. Und der ist naturgemäß bestrebt, alle Arbeiten so kostengünstig wie möglich durchzuführen. Und so kommt dem Verein immer mal wieder der Kontakt zur Weseler Feuerwehr zu gute, die gelegentlich Übungen mit ihrem Teleskopmast-Fahrzeug an dem Gotteshauses im Herzen der Stadt durchführt.

 Oberbrandmeister Thorsten Holsteg lenkt den Korb des Hubsteigers ganz dicht an das Dach des Gotteshauses.

Oberbrandmeister Thorsten Holsteg lenkt den Korb des Hubsteigers ganz dicht an das Dach des Gotteshauses.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Weil sich kürzlich mehrere Schieferplatten unweit des Nordportals gelöst haben, in die Regenrinne gefallen sind und der Schaden von den Dachdeckern wegen des nicht vorhandenen Sicherheitsgeschirrs nicht behoben werden konnte, hat Dombaumeister Prof. Dr. Wolfgang Deuerer die Wehr angerufen und um Hilfe gebeten.

"Wir freuen uns immer, wenn wir zum Dom kommen können. Denn für uns ist eine sehr gute Übung", sagt Oberbrandmeister Thorsten Holsteg und klettert zusammen mit Steinmetz und Dombauvereins-Mitarbeiter Klaus Gehrke sowie dem RP-Fotografen in den Korb des Teleskopmast-Fahrzeugs. Mit an Bord nimmt Gehrke unter anderem einige Schieferplatten, Spaxschrauben mit Dichtungsring, einen Hammer sowie einen Akkubohrer.

Sekunden später steigt der Korb langsam in die Höhe. Auf dem Hubsteiger selbst sitzt zur Sicherheit noch ein zweiter Feuerwehrmann, der im Notfall den Korb vom luftigen Steuerplatz des Lkw aus lenken kann. Doch gibt es keinerlei Probleme. Holsteg gelingt es praktisch mühelos, den Korb in einer Höhe von 25 Metern ganz nahe ans Dach zu lenken. Klaus Gehrke fischt die alten, beschädigten und gut 60 Jahre alten Schieferplatten aus der Rinne, legt die neuen Exemplare auf die hölzerne Dachkonstruktion und schraubt sie in windeseile fest. Fertig. Und ebenso schnell, wie der Korb hochgefahren ist, schwebt er jetzt auch wieder zur Erde. Staunend beäugt von Rentnern mit genügend Zeit und Kindern, die den Kopf in den Nacken legen und nach oben blinzeln. "Was machen die da?", fragt ein Junge, der von seinem Roller abgestiegen ist. Der Gefragte antwortet wahrheitsgemäß, dass dort oben das Dach repariert wurde und die Feuerwehr behilflich ist. "Cool", sagt der Junge, der jetzt genug gesehen hat, sich verabschiedet und davonbraust.

Gehrke verabschiedet sich von dem Wehrleuten. Fraglich, ob sie noch einmal zusammen arbeiten werden. Denn Ende August geht der Steinmetz, der seit 1972 beim Dombauverein beschäftigt ist, in den Ruhestand.

(RP)
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