Hamminkeln Ferienspiele sind auch für Flüchtlingskinder spitze

Hamminkeln · Die Hamminkelner Ferienspiele in Dingden haben begonnen. Diesmal sind rund 100 junge Leute dabei. Darunter auch drei Flüchtlingskinder aus Somalia, die sich prächtig in die Gruppe integriert haben.

 Die Kinder der "Dschungelgruppe" hatten Spaß beim Kennenlernspiel, bei dem sie Luftballons mit ihren Namen in die Luft warfen.

Die Kinder der "Dschungelgruppe" hatten Spaß beim Kennenlernspiel, bei dem sie Luftballons mit ihren Namen in die Luft warfen.

Foto: Ekkehart Malz

Faysal werden die Augen verbunden. Dann ist er auf sich allein gestellt. Das heißt, nicht ganz. Seine Teamkollegen geben ihm lautstarke Anweisungen. Und er versteht sie - zumindest teilweise. Das ist erstaunlich. Denn Deutsch ist nicht Faysals Muttersprache. Der Elfjährige ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und mit zwei anderen Jungs aus seinem Heimatland bereits zum zweiten Mal bei den Hamminkelner Ferienspielen, die gestern auf dem Gelände der Hauptschule in Dingden gestartet sind.

Faysal trifft ins Tor und setzt sich somit beim "Blindenfußball" gegen seinen Kontrahenten durch, dem ebenfalls die Augen verbunden worden waren. Danach jubelt Faysal mit seinen Teamkameraden. "Das macht großen Spaß", sagt er in ordentlichem Deutsch.

"Wir veranstalten gerade in den ersten Tagen viele solcher Gruppenspiele. Dadurch sollen die Kinder lernen, sich aufeinander zu verlassen", sagt Lukas Schaffeld vom vierköpfigen Organisationsteam der Ferienspiele. Der 26-Jährige ist erstaunt, wie schnell sich die drei Kinder aus Afrika integriert haben. "Sie waren letztes Jahr schon dabei, können nun aber schon ein wenig Deutsch sprechen. Das zeigt, wie gut und intensiv sie von der Stadt betreut werden."

Lukas Schaffeld organisiert den Ferienspaß mit Kerstin Schlütter, Stefan Bork und seinem Bruder Fabian Schaffeld. Das Quartett arbeitet in diesem Jahr zum ersten Mal unter neuer Trägerschaft. Nach mehr als 25 Jahren steht das beliebte Angebot nicht mehr unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt (Awo), sondern unter dem des Trägervereins Bürgerhalle und Jugendraum Loikum. "Es gab keinerlei Probleme mit der Awo, diese Entscheidung wurde einvernehmlich getroffen. Wir haben lediglich nach einer Chance gesucht, die Ferienspiele in eine laufende ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit zu integrieren", sagt Lukas Schaffeld, der genau wie Stefan Bork nach und nach mehr Verantwortung abgeben möchte. Im neuen Jahr sollen Franziska Brüggemann und Kai Jansen zum Führungsteam dazustoßen.

Rund 100 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind diesmal bei den Ferienspielen mit von der Partie. Das sind ein paar weniger als in den Vorjahren und hat, so vermuten die Organisatoren, womöglich mit dem Trägerwechsel zu tun. Bedenken der Eltern seien jedoch unbegründet. Denn es habe sich personell und inhaltlich nichts geändert. Das Team ist dasselbe, die Kinder werden zwei Wochen jeden Tag von 9 bis 16 Uhr betreut. Auch die Ausflugsziele sind bewährt. Morgen geht es ins Freizeitbad Aquaris nach Borken. Donnerstag kommender Woche steht ein Besuch des Maislabyrinths in Twisteden auf dem Programm. Darüber hinaus kann bei gutem Wetter auch das Freibad in Dingden genutzt werden.

Krönender Abschluss der Ferienspiele ist am Freitag, 31. Juli, eine Theateraufführung der Kinder. Dazu sind alle Eltern herzlich eingeladen. Die Vorstellung der Nachwuchskünstler beginnt um 14.30 Uhr. Einlass ist ab 14 Uhr.

(RP)
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