Wesel Feinstaub: Wesel liegt deutlich unter Tageshöchstgrenze
Wesel · Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart hat am Sonntag Feinstaubalarm ausgelöst. Die Vorhersagen des deutschen Wetterdienstes hatten die Stadt dazu bewegt: Das Wetter lasse erwarten, dass die zulässige Tageshöchstgrenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter stark überschritten werde. Zum Hintergrund: Feinstaub ist gesundheitsgefährdend, kann bei dauerhaftem, regelmäßigem Einatmen das Krebsrisiko steigern und zu Herz- und Kreislauferkrankungen führen. Umweltschutzingenieur Uwe Rosner gibt Entwarnung für Wesel: "In Wesel haben wir grundsätzlich kein Problem mit den Feinstaubmesswerten. Die Werte lagen 2015 im Mittel bei gerade einmal 20 Mikrogramm pro Kubikmeter." Die Tageswerte vom vergangenen Sonntag und Montag sogar nur bei 14 und 22 Mikrometer pro Kubikmeter. Zum Vergleich: Der Höchstwert in Stuttgart lag am Montag bei 137 (Quelle: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg). Den Versuch, Autofahren auf freiwilliger Basis zu unterbinden, wie man es nun in Stuttgart probiert, hält er für Wesel nur bedingt praktikabel: "Verkehrslenkende Maßnahmen für Wesel zu ergreifen gestaltet sich schwierig. Wir können ja nicht ein Ausfahrverbot für LKWs erlassen." Ein Fakt, der Nabu-Vorstand Peter Malzbender sauer aufstößt: "Die Maßnahmen, die in Stuttgart getroffen wurden, sind sinnvoll. Jedoch muss die Politik dafür sorgen, dass sie auch durchgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass es immer wieder Labyrinthe gibt, durch die man sich mogeln kann!"
Die Messstation an der Mercatorstraße in Feldmark deckt nicht nur die Stadt Wesel ab, sondern auch das Hinterland mit den Orten Schermbeck und Hamminkeln. Sie liegt zudem mitten in einem Gewerbegebiet. Interessant: Der Großteil der Feinstaubbelastung komme laut Rosner nicht von den LKWs, die das Stadtgebiet kreuzen oder den Luftabfällen des Gewerbegebietes, sondern von den "dicken Dieselpötten auf dem Rhein", also den Frachtschiffen die täglich an Wesel vorbeifahren. Sie verschmutzen die Luft deutlich mehr.
