Wesel FDP regt eine "Aue GmbH" an

Wesel · Bernd Reuther sieht ein Kombibad am Rhein als Ankerpunkt für eine Entwicklungsgesellschaft.

 Bernd Reuther (FDP) möchte einen schnellen Grundsatzbeschluss für die Badpläne erwirken.

Bernd Reuther (FDP) möchte einen schnellen Grundsatzbeschluss für die Badpläne erwirken.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Während die Tür für einen Erhalt des Bislichbades per Übergabe an einen Trägerverein weiter offensteht, möchte die FDP schneller die Zielrichtung für ein Bäder-Gesamtkonzept festzurren. Fraktionsvorsitzender Bernd Reuther erläuterte im RP-Gespräch seine Vorstellungen von einer Entwicklungsgesellschaft mit dem Arbeitstitel "Aue GmbH", deren Ankerpunkt ein neues Kombibad sein soll. Für diese Anlage sei der Freibadstandort am Rhein allererste Wahl. Ganzjährig ließen sich damit sämtliche Bedürfnisse vom Schwimmenlernen über den Schul- und Vereinssport bis zum Freizeitvergnügen abdecken, erhebliche Synergieeffekte in Sachen Betriebs- und Personalkosten erzielen und andernorts nötige Großinvestitionen überflüssig machen.

Reuther sieht in einem schnellen Grundsatzbeschluss für ein Kombibad nicht nur den Einstieg in eine Aue GmbH gegeben. Mit der Aussicht auf den großen Wurf und einem Zeitplan zum Bau des Kombibades ließen sich Schließungen der anderen Bäder flexibel handhaben. Die Frage nach einem Trägerverein fürs Bislichbad würde sich dann nicht mehr stellen, sagte Reuther. Auch müsste das Heubergbad nicht im großen Stil saniert werden. Hier geht es bekanntlich um den Beton im Untergrund. Gut fünf Millionen Euro waren 2014 dafür berechnet worden. Bis zur Umsetzung liege man laut Reuther bestimmt bei einer Summe von sechs Millionen, die in Dinge flösse, die zwar einem mittelfristigen Erhalt diene, nicht aber zu einer Steigerung der Attraktivität oder einem besseren Betriebsergebnis führe.

"Mit dem nötigen politischen Gestaltungswillen ist das Kombibad für Wesel in vier bis fünf Jahren auch gut zu stemmen", sagte der Chef-Liberale und appellierte an die Planer, zügig zu arbeiten. Parallel ließe sich besagte Aue GmbH aufbauen, in der die Stadt, Vereine, Gewerbetreibende und Private vertreten sein sollten. Sie solle sich um die Bäder inklusive Auesee kümmern, die Wassersportvereine, die Clubs vom Flugplatz, den Historischen Schienenverkehr und weitere Nutzer des Gebiets unter ein Dach bringen. Zum einen könne diese Gesellschaft ein Instrument gegen ungewollten Rummel in dem großen Erholungs- und Naturerlebnisraum Rheinaue sein, zum anderen aber auch zukunftsweisende Entwicklungen anschieben. Zum Beispiel für das Flachglas-Gelände. Letzteres sei gewiss nicht auf einen Schlag umzuwandeln, aber Stück für Stück. "Manchmal reicht ein Anstoß, und dann geht alles ganz schnell", sagte Reuther.

Ob es für Weseler Badpläne Baurecht oder gar Fördergeld gibt, das versucht die Stadt gerade auszuloten.

(RP)
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