Festival in Wesel Eselrock feiert gelungenen Start zum Zehnjährigen

Wesel · Mit Bands wie Mia und The Great Crusades gingen die Veranstalter des Eselrock-Festivals ein kleines Wagnis ein. Der Plan ging auf.

Kein Regen, mehr Zuschauer als erwartet, lange Schlangen vor den Wertmarkenständen: Aus Sicht der Veranstalter ist der Auftakt des zehnten Eselrock-Festivals gut gelaufen. Zum runden Geburtstag haben die Organisatoren auf ein opulenteres Programm gesetzt, sich damit auch selbst beschenkt: Mit Mia aus Berlin spielte eine Band, die große Hallen in Deutschland füllt, die mit "Tanz der Moleküle" und "Was es ist" schon Charthits aufweist. Und das am Freitag, an dem es in früheren Jahren keine Auftritte auf der Hauptbühne gab. Der Plan ging auf: Rund 1500 Besucher füllten am Abend das Gelände. Wenn heute am zweiten Tag Jupiter Jones, die Killerpilze und Kasalla auftreten, wird noch einmal mit starken Besucherzahlen gerechnet.

Eselrock 2017: Bands und Besucher feiern in Wesel
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Eselrock 2017: Bands und Besucher feiern

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Foto: Jana Bauch

Der Eselrock ist eine Gemeinschaftsleistung: 125 Leute in der Helfercrew, dazu die Kräfte am Bierstand und viele Firmen aus der Region als Sponsoren garantieren dieses Zwei-Tage-Festival, das in dieser Dimension für eine Stadt wie Wesel etwas Besonderes ist. Der Eintritt ist frei, das Fest finanziert sich über Getränke- und Losverkauf. Die Veranstalter müssen also auf gutes Wetter hoffen - auch das passte Freitag.

Simon Bleckmann, Frontmann der Eselrock-Crew, war die Zufriedenheit mit dem Auftakt deutlich anzumerken. "Wir haben uns hier viele Freunde zum Zehnjährigen eingeladen. Dann zu sehen, wie der Plan aufgeht, macht zufrieden", sagte Bleckmann als einer der Gründerväter. Für ihn erfüllte sich ein Traum. Auf der Bühne standen nämlich Freitag The Great Crusades aus Chicago - erstmals spielten amerikanische Künstler beim Eselrock. "Die Jungs sind Freunde von mir. Sie haben schon 13 Mal im Karo gespielt, Wesel und das Jugendzentrum Karo ist für The Great Crusades quasi in Deutschland das Wohnzimmer", sagte Bleckmann. Schon jahrelang habe man geplant, dass die Band beim Eselrock spielen sollte. Dass es Freitag zum Zehnjährigen klappte, machte ihn sehr glücklich.

Auch zum Headliner des Abends hat er eine Verbindung - vor vielen Jahren hat Bleckmann die Band Mia kennengelernt als Tourmanager einer Vorband. Diese Verbindung blieb - das Ergebnis sah man Freitagabend.

Die Gründercrew des Festivals im Heubergpark nahm sich zum Mia-Auftritt die Zeit, die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Bleckmann und weitere der Gründer - darunter der Weseler Jakob Wolff - versammelten sich am Bierstand. Von dort schaute man sich das Konzert der Berliner Elektropopper an.

Die Freude darüber, dass alles Freitag gelang, war vielen Helfern anzumerken. Zwei davon standen am Eingang. Anja Soppe (24) und Evelin Oltmanns (18) kontrollierten fernab der Bühne, ob alle das Rucksackverbot einhalten. "Wir machen das im siebten Jahr und finden es gut, die Security zu unterstützen." Auch Jakob Wolff als einer der Männer der ersten Stunde war im Dauereinsatz, hinter und vor der Bühne. "Es übertrifft hier definitiv meine Erwartungen", sagte Wolff.

Die Band The Great Crusades überraschte an diesem Abend mit erdigem Rock, der stellenweise an Calexico und Nick Cave erinnerte. Sänger Brian Krumm hat eine Reibeisenstimme. "Es ist schön, hier in Wesel zu sein bei Simon, dem Masterchief", sagte Krumm, ehe er die Flüstertüte herausholte und damit seine Stimme verstärkte. Mit Chris Moder wartet die Band außerdem einen standfesten Schlagzeuger auf. Ungewöhnlich: Der Mann steht wirklich fortwährend an der Trommel. Zuvor hatte die Stuttgarter Band Antiheld eine rotzige Version von Pop gespielt. Deren Sänger mit dem schönen Namen Luca Opifanti war hörbar bemüht, das Publikum für sich einzunehmen.

Gegen 21.40 Uhr betraten dann Mia die Bühne. Wesel werden sie erst Samstag verlassen. Sie schliefen im Tourbus. Wenn Mia wegfahren, werden The Shed schon bald ankommen. Die Weseler Band macht um 13 Uhr den Auftakt.

(RP)
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