Niederrhein Einzelhandel macht auf sich aufmerksam

Niederrhein · Die IHK hat die Aktion "Heimat shoppen" ins Leben gerufen. Einzelhändler in Duisburg und 28 weiteren Kommunen am Niederrhein planen für den 11. und 12. September eine ganze Reihe von Aktionen.

Der klassische Einzelhandel hat es nicht leicht. Inhaber geführte Fachgeschäfte leiden darunter, dass große Verbrauchermärkte, Franchiseunternehmen, Filialisten und Factory-Outlet-Center wie Pilze aus dem Boden schießen und die Kunden mit ihren riesigen Angeboten und Parkplätzen direkt vor der Tür von den Innenstädten auf die "grüne" Wiese locken. Und diese neuen Strukturen, bedingt nicht zuletzt durch das veränderte Kaufverhalten der Kunden, seien nur ein Punkt, sagt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK).

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor sei der Online-Handel. "Er gilt derzeit als Schreckgespenst für den Fortbestand des stationären Handels", so Dietzfelbinger. Während der Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels selbst kaum noch wachse, nehme der Online-Anteil am Gesamtumsatz rasant zu. Derzeit liege er bei zehn Prozent, womit er sich innerhalb der vergangenen vier Jahre mehr als verdoppelt habe - Tendenz weiter steigend.

All dies setzt dem Einzelhandel mächtig zu. Um ihn zu stärken und die Innenstädte zu vitalisieren, hat die IHK das Projekt "Heimat shoppen" ins Leben gerufen. Insgesamt 51 Werbegemeinschaften in Duisburg und 28 weiteren Kommunen am Niederrhein - darunter Wesel, Hamminkeln, Schermbeck, Hünxe, Dinslaken, Voerde, Emmerich und Moers - machen bei den Eventtagen am Freitag, 11., und Samstag, 12. September, mit und bieten eigene Aktionen an.

So rollen Duisburgs Einzelhändler im Wallquartier in der Innenstadt den roten Teppich aus, locken mit Wett-Krabbenpuhlen, Kindermaltischen, Kuchenbuffet für den guten Zweck und Live-Fertigung eines Brautkleides. Die Fachgeschäfte der Gemeinschaft "Am Schlenk" in Wanheimerort bieten verschiedene Aktionen rund um die Gesundheit an sowie vegetarische und vegane Produkte. Die Friemersheimer Händler haben sich eine Deko-Aktion mit dem Titel "Bunte Fahrräder in der Innenstadt" ausgedacht.

Die IHK liefert dazu an alle Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister, die mitmachen, Werbematerialien: 120 000 Flyer wurden gedruckt, 90 000 Einkaufstaschen mit dem Aufdruck "Ich bin Heimat Shopper" gefertigt und 6000 Plakate mit dem Logo und Aufdruck "Ich bin ein Heimat Shop" (siehe links).

IHK-Geschäftsführer Michael Rüscher, der die Imagekampagne für den städtischen Handel im Kammerbezirk leitet, hat vor allem ein Ziel vor Augen: den Kunden klarzumachen, was der Einzelhandel für eine Stadt leistet. Mit 12 000 Einzelhandelsunternehmen, rund 28 500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 2000 Auszubildenden in Duisburg und den Kreisen Kleve und Wesel nehme der Handel eine zentrale Bedeutung als Arbeitgeber und Berufsausbilder ein. Zudem verschönere er mit Blumen und Deko die Innenstädte und Stadtteilzentren, engagiere sich für Sportvereine, soziale Projekte und Stadtfeste, sorge für die Weihnachtsbeleuchtung. Michael Rüscher fasst zusammen: "Der Einkauf im örtlichen Handel ist eine Investition in die eigene Lebensqualität."

(RP)
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