Wesel Eine Komposition für den Sommerton

Wesel · Das Festival, das Ende August am Schloss Diersfordt stattfindet, schaut schon nach vorne. "Europas Jazzmusiker des Jahres", Michael Wollny, schreibt 2017 eine Sommerton-Komposition, 2018 ist das Festival Auftakt der Muziek-Biennale Niederrhein.

 Der vielfach Jazzpianist Michael Wollny freut sich darauf, eine Komposition nach einem Stummfilm-Motiv für das Sommerton-Festival schreiben zu dürfen.

Der vielfach Jazzpianist Michael Wollny freut sich darauf, eine Komposition nach einem Stummfilm-Motiv für das Sommerton-Festival schreiben zu dürfen.

Foto: ausgezeichnete

Wenn das Sommerton-Festival am Schloss Diersfordt vom 26. bis 28. August Musikfans aller Art in Wesels beschauliche Randlage zieht, ist die Vorbereitungsarbeit längst getan. Die ehrenamtliche Gruppe um Angelika Patt, Volker Pypetz und Wilfried Schaus-Sahm, die den Jazz liebt und sich der musikalischen Qualität verpflichtet fühlt, denkt schon an die nächsten Festival-Jahre. Innerhalb von fünf Jahren hat sich Sommerton im idyllischen Ambiente hinter Schloss und Rokoko-Kirche etabliert, stabilisiert und mit Qualitätsversprechen einen Namen gemacht. Nun gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen und den Ehrgeiz zu erfüllen, unter begrenzten finanziellen Mitteln Künstler zu präsentieren, die das gewisse Etwas mitbringen an einen Spielort, dessen Ambiente bezaubert. Was bisher bekannt ist, klingt gut und ist ambitioniert: Für 2017 ist eine Auftragskomposition mit Europas Jazzmusiker des Jahres, Michael Wollny, in Vorbereitung. 2018 wird Sommerton den klangvollen Auftakt der Muziek-Biennale Niederrhein intonieren.

"Das sind zwei Dinge, die uns zuversichtlich machen, so dass wir auch eine aufregende Langzeitperspektive haben", sagt Angelika Patt. Wollny, vielfach ausgezeichneter Jazzpianist, soll nach einem Stummfilm-Motiv komponieren. Die Festival-Macher haben schon frohe Kunde aus Berlin mitgebracht, wo sie Wollny am Rande eines Konzerts trafen: "Er sagte: Welch ein schönes Thema! Er freut sich darauf." Für das Diersfordter Festival ist die Auftragskomposititon eine Auszeichnung, die den Bekanntheitsgrad klar erhöhen dürfte. Auch der Erfolg der rührigen Macher, 2018 Startveranstaltung der Muziek-Biennale Niederrhein sein zu können, ist ein wichtiger Schritt. Der Auftakt zur Konzertserie wurde extra vom traditionellen September-Termin nach vorne verlegt, da Sommerton immer Ende August stattfindet. Wilfried Schaus-Sahm betont: "Das zeigt die Wertschätzung für unsere Arbeit und sichert uns Sponsoren, ohne die es nicht geht." Denn das Festival kommt ohne Gelder aus öffentlicher Hand aus und ist auf Private angewiesen. Klar auch, dass sich die Sommerton-Leute zusätzlich größere Werbewirkung durch die Muziek-Biennale versprechen. Folge: Die Kooperationen sichern zumindest zwei weitere Festival-Jahre ab.

Schaus-Sahm hat sich schon in der Szene umgeschaut, um die qualitätsvollen und etwas anderen Musiker ins Programm zu holen, die er sich vorstellt. So wird es 2017 in der Schlosskapelle ein besonderes norwegisches Piano-Solo-Konzert geben. Ketil Björnstad, Schriftsteller, Lyriker, Komponist und Pianist, und ein "mystery guest" auf der Empore werden im exklusiven, sehr reizvollen Rahmen vor 125 Zuhörern auftreten. 2018 kommt Rolf Lislevand nach Diersfordt, Lautenist und Gitarrist und als Professor ein profunder Spezialist für nordische Musik.

Zuvor aber steht Sommerton 2016 vom 26. bis 28. August an. Das Festival soll die Erfolgsserie mit mehr als 600 Zuhörern fortsetzen. www.sommerton.de

(RP)
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