Schermbeck Ein Museum auf dem Acker

Schermbeck · Die Erntegruppe Weselerwald feierte ihr 25-jähriges Bestehen auf Belochs Feld.

 Diese Männer zeigten die beschwerliche Arbeit mit einem Stiftendrescher. Einer schiebt die Gaben ein, die anderen drehen die Kurbeln.

Diese Männer zeigten die beschwerliche Arbeit mit einem Stiftendrescher. Einer schiebt die Gaben ein, die anderen drehen die Kurbeln.

Foto: HS

Harald Hüfing ist zufrieden: Diesmal hat die von ihm geleitete Erntegruppe des Heimatvereins Weselerwald mehr Glück als vor fünf Jahren. Während es bei der damaligen Feier in Strömen geregnet hatte, bescherte Petrus den Besuchern der 25-Jahr-Feier am Sonntag einen der wärmsten Sommertage. Während eines ökumenischen Festgottesdienstes, den der Brüner Prädikant Detlev Sieg mit dem Marienthaler Pater Klemens August Droste und dem Lühlerheimer Pfarrer Hans Herzog zelebrierte, wurden landwirtschaftliche Arbeitsvorgänge thematisiert. Die Strophen von Matthias Claudius' Lied "Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land" bildeten die Grundlage für die Predigt, die sich die drei Geistlichen teilten. Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgten der von Reingard Limberg geleitete Brüner Kirchenchor und die Bläsergemeinschaft des Posaunenchors Drevenack mit Dirigentin Waltraud Sommer und des Bläserkoprs Wesel-Feldmark unter Leitung von Hanfried Bossow.

Die Erntegruppe übernahm anschließend die Bewirtung der Besucher, präsentierte unter Leitung von Roswitha Labenz-Gernemann Volkstänze wie "Holsteiner Dreitor", "Bauernmädel", "Stern-Polka" und "Rock me" mit seinen Rheinländer-Elementen und stellte die Arbeitsweise zahlreicher landwirtschaftlicher Geräte vor, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts noch auf Weselerwalder Feldern im Einsatz waren und die aus der Sammlung Holloh stammten. Da der Weizen längst geerntet war, konnte der dazu benutzte Mähbinder nur im Vorbeifahren betrachtet werden.

Die vor Wochen eingelagerten und am Sonntag auf dem Feld in Gassen aufgestellten Weizengarben wurden auf zweifache Weise gedroschen: Vier Männer drehten einen Stiftendrescher, während der fünfte Mann die Garben einschob. Wesentlich einfacher und effektiver war der Einsatz eines Dreschkastens, dessen 22 Meter langer Flachriemen von einem Standmotor angetrieben wurde. Zu den historischen Gerätschaften gehörte auch eine Mühle, mit deren Hilfe die Getreidekörner gemahlen werden konnten. Einen Teil der landwirtschaftlichen Gerätschaften brachten befreundete Gruppen mit.

(hes)
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