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Niederrhein Ein Mückenhaus für das Klever Museum

Niederrhein · Professor Harald Kunde stellte jetzt die Neuerwerbungen für die Sammlung des Museums Kurhaus vor. Die Arbeit von Michael Sailstorfer ist das neue Aushängeschild draußen vor der Tür.

 Michael Sailstorfers "Mückenhaus" leuchtet nach Einbruch der Dunkelheit und erzählt von der Gegenwartskunst in dem Haus.

Michael Sailstorfers "Mückenhaus" leuchtet nach Einbruch der Dunkelheit und erzählt von der Gegenwartskunst in dem Haus.

Foto: Gottfried Evers

Es leuchtet nachts und fängt Insekten - das "Mückenhaus", das seit geraumer Zeit vor dem Klever Museum Kurhaus hängt und sehr deutlich macht, dass dieser wunderbare Bau an der Einfallstraße mitten im Park ein Museum für moderne Kunst ist. Kunst, die auch gerne mal provoziert und vor klassizistischer Kulisse diese einfache Bogenlampe mit dem schlichten Haus platziert, die irgendwie aus dem Maßstab gefallen zu sein scheint.

Der deutsche Bildhauer Michael Sailstorfer schuf das Mückenhaus für die Klever Ausstellung im vergangenen Jahr. Jetzt gehört das Werk zur Sammlung des Museums: Erworben mithilfe des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Kleve und des Freundeskreises, sagt Kleves Museumsdirektor Professor Harald Kunde. Er stellte jetzt die Neuwerbungen des Museums vor. "Ohne die Sammlung fortzuschreiben, wären wir doch kein Museum", sagt der Museumsdirektor. Das sei eine der ureigenen Aufgaben eines Museumsbetriebes.

Da das Klever Museum keinen eigenen Etat für Ankäufe hat, sei man von der Unterstützung Dritter abhängig. Das sind das Land, Stiftungen und vor allem der Freundeskreis, dessen Hilfe nicht nur finanzieller Art bei den meisten Ankäufen unabdingbar sei, sagte Kunde.

Die Freunde, die Mäzene des Museums, stehen auch im Mittelpunkt des zweiten Ankaufs, der Fotogalerie zur Govert-Flinck-Ausstellung. Der britisch-israelische Fotograf Ori Gersht hat zwölf "Patrone" fotografiert, so wie Flinck sie gemalt hätte. Dunkle Hintergründe, das Licht betont Hände und Gesicht, die stolze Körperhaltung. Noch sind die Fotoarbeiten, die als Giclee-Druck auf Aluminium gezogen sind, Teil der Ausstellung. Erworben wurde die Serie "The Patrons" mithilfe des Freundeskreises Museum Kurhaus & Koekkoek-Haus.

Fotos scheinen auch das Metier von Michael Reisch zu sein. Doch der Düsseldorfer Künstler komponiert die Landschaften, die wie hochglänzende Fotos scheinen. Dabei sind es Versatzstücke von Landschaft, die Reisch wie ein romantischer Künstler in der Bildsprache des 21. Jahrhunderts zu Ideallandschaften komponiert. Wie jene langgezogene, feinsandige Bucht vor einer Steilküste, wie jenes ideale, kreisrunde Loch von gelblich-schönen Fels umgeben. Oder er setzt schwarz-weiß ein Landschaftsdetail, einen Felsen wie einen Meteoriten auf weißen Hintergrund. Diese Arbeiten wurden mithilfe des Landes Nordrhein-Westfalen erworben. Reichs Arbeiten sind derzeit im Obergeschoss in einer kleinen Kabinettausstellung zusammen mit den Faltungen von Thomas Kühnapfel zu sehen. Die Faltungen sollen auch Teil der Sammlung werden.

Als Schenkung der Kunststiftung NRW kamen 30 der wunderbaren Zeichnungen mit Tinte auf Papier von Tara Mahapatra an das Kurhaus. Und nicht zuletzt ein großes Aquarell von Barbara Nicholls als Schenkung der Künstlerin.

(RP)
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