Wesel Ein Licht für den Frieden

Wesel · Pfadfinder haben das Friedenslicht in Münster abgeholt und in den Xantener Dom gebracht - ein Gottesdienst mit stimmungsvoller Kulisse.

Wesel: Ein Licht für den Frieden
Foto: Fischer Armin

Es kam aus Betlehem und brennt jetzt auch in Xanten: Seit 1986 wird das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem entzündet. Zu den vier Ringverbänden, die diese ganz besondere Lichtquelle in ganz Deutschland verteilen, zählen auch die Deutsche Pfadfinderschaft und die Pfadfinderinnen St. Georg. Einige Abordnungen aus dem Bezirk Niederrhein-Nord holten das Friedenslicht jetzt im Dom zu Münster ab und brachten es in den Xantener Dom. In diesem besonders festlichen Gotteshaus wurde das Friedenslicht in einer großen Feier, zu der mehr als 800 Gäste gekommen waren, am Dienstagabend an viele Pfadfinder-Verbände des Niederrheins, an Leiter karitativer und kirchlicher Einrichtungen, aber auch an Privatpersonen weitergereicht.

Die Kulisse war sehr stimmungsvoll: Kurz vor dem Beginn der Aussendungsfeier wurde der Dom verdunkelt, und ein Klangteppich aus leise Musik, die langsam lauter wurde, erfüllte den Kirchenraum. Drei Pfadfinder brachten das Friedenslicht in einer Laterne in den Altarraum, wo sechs Pfadfinder bereitstanden, die ihre Kerzen nacheinander daran entzündeten. Vor jedem Entzünden wurde abwechselnd ein Nachrichtenschnipsel per Tonband abgespielt und eine Bibelstelle vorgelesen. Die Nachrichten hatten ein Bombardement auf Aleppo, einen Anschlag in Kabul und einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Deutschland zum Thema. Die Bibelstellen bezogen sich auf die Dunkelheit in der Welt, die durch das Licht erhellt wird, ein Vorgang mit symbolischer Wirkung, so wie er in den genannten Krisensituationen auch greifen müsste.

Dann erst zogen Weihbischof Wilfried Theising und seine Mitzelebranten, Diözesanrat Andreas Naumann-Hinz, und der Kurat des Stammes Rheurdt, Herbert Thielmann, ein.

Nach dem Vaterunser und dem Friedensgruß wurde das Friedenslicht von vielen Kerzenträgern im gesamten Dom verteilt. Besonders emotional wurde die Feier, als alle das Pfadfinderlied "Flinke Hände, flinke Füße, wache Augen, großes Herz" miteinander sangen. Immer wieder wurde es wiederholt. Auch der Weihbischof stimmte freudig in den Gesang ein. Dass die Pfadfinder Wilfried Theising als Geistlichen zu schätzen wissen, wurde deutlich, als sie sich am Schluss der Aussendungsfeier mit freundlichen Worten und einer schönen alten Laterne von ihm verabschiedeten. Gern nehme er sie mit ins Münsterland, wo er im Januar sein neues Amt als Offizial antrete, ließ er wissen.

Zu den vielen Pfadindern, die vom gesamten Niederrhein bis hin ins Münsterland in den Xantener Dom gekommen waren, gehörten nicht nur Christoph Fromont, der Leiter der Sonsbecker Pfadfinder, der vor allem wegen der Verabschiedung des Weihbischofs gekommen war, sondern auch Maurice Haike vom Stamm Veert, der bereits zum sechsten Mal zur Aussendungsfeier in den Xantener Dom gekommen war und für den jede Feier ein Highlight in seinem Pfadfinderleben gewesen ist.

Auch Nele Thielmann und ihre Freundin Sophie Richter vom Stamm Rheurdt, die die Chilenin Jaeviera mitgebracht hatten, erklärten, dass sie seit vielen Jahren mit großer Freude an der Aussendungsfeier im Xantener Dom St. Viktor teilnehmen. RP

(RP)
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