Schermbeck Ein Hühnerstall voller Sittiche

Schermbeck · Thorsten und Beate Siedenbiedel sind passionierte Vogelzüchter. In ihrer Voliere in Gahlen halten sie 70 Vögel. Außerdem kümmert sich das Ehepaar um die Tiere am Gahlener Mühlenteich.

 "Die Vögel freuen sich immer ganz besonders, wenn sie Musik und Gequatsche hören", sagt Beate Siedenbiedel.

"Die Vögel freuen sich immer ganz besonders, wenn sie Musik und Gequatsche hören", sagt Beate Siedenbiedel.

Foto: Markus Joosten

Die Tür geht auf. Das Radio läuft. Vogelgezwitscher. Nein, wir betreten nicht das Wohnzimmer der Familie Siedenbiedel, sondern deren Voliere im Garten. "Die Vögel freuen sich immer ganz besonders, wenn sie Musik und Gequatsche hören", erklärt Beate Siedenbiedel die Situation. Vogelliebhaberzucht - das betreiben Thorsten und Beate Siedenbiedel auf ihrem grünen Grundstück in Gahlen. Das Ehepaar ist stolz auf jeden der 70 Vögel. "Jeder Vogel ist ein Individuum und fasziniert auf seine eigene Art und Weise", begeistert sich das Ehepaar.

Alles begann 2009 mit einem zugeflogenen Wellensittich. Die Begeisterung zur Vogelzucht entfachte sich dann beim Kauf eines weiteren Wellensittichs beim Vogelzüchter Hans Jörres. Dann ging es an den Umbau vom Hühnerstall zu einer Voliere. Die Vogelliebhaberzucht startete. Neben Wellensittichen fliegen auch Ziegensittiche, Bourkesittiche, Diamantentäubchen, Schwalbensittiche, Rosenköpfchen, Schwarzköpfchen und Stanleysittiche durch die Voliere der Siedenbiedels. Täglich bekommen ihre Lieblinge frisches Wasser und Futter. Jeden Monat wird das Vogelhaus groß gereinigt. "Zu steril darf es aber nicht werden, denn das wäre unnatürlich und würde die Verbreitung von Krankheiten fördern." Jeden Sonntag bekommen sie Leckereien wie Gemüse- oder Obstteller mit Vogelhonig und Gänseblümchen. Und: Wenn bei den Siedenbiedels Hähnchenkeulen auf den Tisch kommen, freuen sich auch die Piepmätze. "Besonders bei den Wellensittichen ist das Picken an Hähnchenknochen sehr begehrt", so Thorsten.

Fürsorglich streichelt Beate über das Federkleid eines Schwarzköpfchens. Thorsten freut sich über zwei drei Wochen alte Diamanttäubchen. Den Vögeln soll es gut gehen. Deswegen nehmen sie auch nicht als Ausstellungsobjekte bei Wettbewerben teil. Den Stress, dem die Vögel dort ausgesetzt werden, wollen sie für ihre Tiere vermeiden.

Der Vogelbestand ändert sich übrigens nicht nur mit neugeschlüpften Küken. Manchmal können die Siedenbiedels schwer widerstehen, an schönen Vögeln vorbeizugehen, ohne sie zu kaufen. Sie selber verkaufen ihre Vögel auch an Privatpersonen oder an Zoohandlungen. Käufern wird ein Merkblatt mitgegeben mit Tipps, was die Tiere essen können und was lieber nicht verfüttert werden soll. So wollen die Siedenbiedels dafür sorgen, dass es ihren Lieblingen weiterhin gut geht.

Das Ehepaar kümmert sich nicht nur um die Vögel in der eigenen Voliere. Jeden Tag nach der Arbeit fährt Thorsten Siedenbiedel zum Gahlener Mühlenteich, denn dort baute der Heimatverein 2011 eine Voliere, wo nun auch zehn Vögel der Siedenbiedels leben. Er gibt den Vögeln täglich Futter und Wasser und schaut nach dem Rechten. Und er bittet die Besucher, die Vögel nur zu bewundern und nicht zusätzlich zu füttern, damit sich alle weiterhin an dem Vogelgezwitscher am Dorfteich erfreuen können.

(kathi)
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