Wesel Ein ganzer Tag im Deichdorf

Wesel · Kirche, Museum, Störche und viel erlebbare Natur: Ein Besuch in Bislich ist wirklich empfehlenswert. Wilhelm Kock vom Heimat- und Bürgerverein Bislich zeigte der Rheinischen Post, wie ein kompletter Tag im Deichdorf aussehen kann.

 Wilhelm Kock vom Heimatverein.

Wilhelm Kock vom Heimatverein.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Dass sich ein Besuch in Bislich lohnt, das ist längst über die Grenzen der Stadt Wesel hinaus bekannt. Natur pur und eine einzigartige Idylle, das zieht die Menschen - vor allem, wenn die wärmeren Jahreszeiten vor der Tür stehen - in Massen ins Deichdorf. Doch wie lässt sich ein Tag in Bislich bestreiten? Was kann man machen? Welche Punkte sollte man ansteuern?

Wilhelm Kock vom Heimat- und Bürgerverein Bislich führte die Rheinische Post durch "sein" Dorf und dabei wurde schnell klar, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, um einen kompletten Tag in Bislich zu verbringen.

 Eine Schafherde mit Lämmern auf dem Deich bei der alten Schmiede Kock.

Eine Schafherde mit Lämmern auf dem Deich bei der alten Schmiede Kock.

Foto: Malz

Der Startschuss könnte bei einem leckeren Frühstück fallen, wobei schon hier die Auswahl groß ist. Das Bauerncafé Hellenhof, das Fährhaus, das Café Landluft, die Gaststätte Pooth, das Teehaus der Obstplantage Clostermann (auf Bestellung) oder das Café Storchennest: Überall wartet ein köstliches Frühstück auf die Besucher. Anschließend würde sich ein Spaziergang oder die Fortsetzung einer Radtour über den sehr gut ausgebauten Deich anbieten.

Von Flüren kommend, geht's an der Bislicher Straße links auf den Deich und schon lässt es sich auf ideal asphaltiertem Untergrund kilometerlang sehr gut radeln und dabei links und rechts des Deiches die Natur genießen. Vom Beginn der Deichstraße bis zur St. Johannes-Kirche (etwa 3,5 Kilometer) lassen sich gleich an drei Stellen (Forellenstübchen, Hubertushäuschen, Kirchenwoy) nistende Störche beobachten, die seit 2011 regelmäßig ihr Domizil in Bislich aufschlagen. Kurz hinter dem Café Hellenhof sollte man einen Blick auf die Alte Schmiede Kock werfen, die als Außenstelle des Museums vor zwei Jahren zum Leben erweckt wurde und in der Schmiede-Vorführungen stattfinden.

Weiter geht's Richtung Ortskern. Der Turm der St. Johannes-Kirche ist schon von weitem zu erkennen. Bei näherem Heranrücken fällt auch die evangelische Kirche, eine im Jahr 1729 erbaute Saalkirche, ins Auge. Die St. Johannes-Kirche in ihren heutigen Ausmaßen wurde im 12. Jahrhundert als dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika errichtet. Mitte des 15. Jahrhundert wurde sie gotisiert, dann mehrfach restauriert, bevor sie im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach von den Bislichern wiederaufgebaut wurde. Letzte einschneidende Veränderung für die Kirche war 2008 die Restaurierung des neugotischen Hochaltars, der seitdem wieder an seinen ursprünglichen Platz im Altarraum zurückgekehrt ist.

Mehr als ein Geheimtipp ist der Kirchgarten mit Blick auf die Kirchenwoy und eines der drei Storchennester. Er ist ein Kleinod, von einigen Bislichern liebevoll gepflegt und ein idealer Punkt, um eine Pause einzulegen. Von der Kirche aus sind es auch keine 500 Meter bis zum nächsten Höhepunkt: dem Museum. Mit dem Heimat-, Rhein-deich- und Ziegelmuseum werden hier drei Museen unter einem Dach vereint. Lebensbedingungen und Lebensweisen der Vorfahren am Niederrhein stehen hier im Mittelpunkt. Nach Absprache sind Führungen, auch kombinierbar mit einer Führung durch Dorf und Kirche, möglich.

 Kirchgarten mit Blick auf die Störche.

Kirchgarten mit Blick auf die Störche.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wen es dann nach Hause zieht, der sollte mit offenen Augen den Heimweg antreten. Denn mit dem Wanderweg am Ellerdonksee, der Obstplantage Clostermann, Schifffahrten mit der "MS August" auf dem Diersfordter Waldsee, der Naturarena "Auf dem Mars", der Storchen-Route oder den Gänse-Exkursionen gibt es weitere Anziehungspunkte, die einen Besuch in Bislich lohnenswert machen.

(RP)
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