Hamminkeln Ein eigener Bürgerbus für Brünen

Hamminkeln · In Brünen gibt es nun auch einen Bürgerbusverein. Im September 2018 sollen die ersten Fahrten stattfinden.

 Ein Vorbild aus Mehrhoog: Der Brüner Bürgerbus wird baugleich zu diesem Modell sein.

Ein Vorbild aus Mehrhoog: Der Brüner Bürgerbus wird baugleich zu diesem Modell sein.

Foto: Burhans

Die Bürgerbusse in Loikum und Mehrhoog sind ein voller Erfolg - nun wird auch Brünen mobil. Am Montagabend fand im Landgasthof Majert die offizielle Gründung des Brüner Bürgerbusvereins statt.

Die Eröffnung des Abends übernahm Bürgermeister Bernd Romanski. "In der Verwaltung macht ein Dorf wie Brünen mit so viel bürgerschaftlichem Engagement Spaß", betonte er und bedankte sich bei den Vertretern der Niag und der Ratspolitik für ihre Anwesenheit. Besonders freute er sich darüber, dass auch Mitglieder des Mehrhooger Bürgerbusvereins dort waren, um das Projekt zu unterstützen und zu begleiten. Sebastian Burhans, der im Verlauf der Veranstaltung zum Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde, erklärte zunächst, was ein Bürgerbus genau ist und wieso er für Brünen ein Gewinn sei: "Ein Bürgerbus bietet maximal acht Sitzplätze und fährt im Linienverkehr bestimmte Haltestellen an. In einer Umfrage kam heraus, dass die Bürger in unserer Gegend den öffentlichen Nahverkehr als ,nicht zufriedenstellend' erachten."

Um das zu ändern, soll der Bus besonders die Anbindung des östlichen Brüner Umlands in Richtung Havelich, Marienthal und Voshövel gewährleisten. Außerdem kann der Mehrhooger Bürgerbus nicht mehr die Strecke zwischen Hamminkeln und Brünen bewältigen, seit sie auch das neue Altenheim anfahren. Da ist die Anschaffung eines eigenen Busses naheliegend. Die Kosten dafür, die etwa 100.000 Euro betragen, finanzieren das Land Nordrhein-Westfalen und der Kreis Wesel aus Fördermitteln. Sebastian Burhans meint: "Das ist ein Zuschussgeschäft. Wir sind darauf angewiesen." Der Mindestbeitrag liegt für Mitglieder bei einem Euro im Monat.

Der zukünftige Bürgerbus wird ein Niederflurbus mit einer Einstiegshöhe von nur 16 Zentimetern und einer zusätzlichen Rampe für Rollatoren, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer sein. Neben acht Sitzplätzen besitzt er einen großzügigen Innenraum. Sebastian Burhans sagt: "Ich bin letztens in einem solchen Bus mitgefahren, es ist wirklich komfortabel." Das Ziel des Vereins ist es, den Linienverkehr von montags bis freitags bis September 2018 aufzunehmen. Bis dahin muss noch ein genauer Linienplan ausgearbeitet werden. Bernd Romanski hat da eine konkrete Vorstellung: "Optimal wäre, wenn alle drei Busse gleichzeitig am Hamminkelner Rathaus ankommen, so dass man mit nur einem Umstieg von Mehrhoog bis nach Havelich fahren kann." Bis dahin gibt es noch viel zu tun.

Der frisch gewählte Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Sebastian Burhans, der stellvertretenden Vorsitzenden Beate Pelzer, dem Kassenwart Christian Oltersdorf, dem Schriftführer Albert Grütjen, Fahrdienstleiter Ernst-Dieter Lackermann und den Beisitzern Achim Krusdick und Walter Ophey. Sie müssen nun Anträge stellen, Verträge abschließen und das Fahrzeug bestellen. Außerdem sucht der Verein noch ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen. Bisher haben sich 19 Freiwillige gemeldet, nötig wären laut dem Mehrhooger Bürgerbusvereins mindestens 30. Doch Bernd Romanski ist guter Dinge: "Noch haben wir ein Jahr Zeit."

Wer Interesse daran hat, ehrenamtlicher für den Bürgerbus zu fahren, kann sich an Sebastian Burhans unter Tel. 02856 9098797 wenden.

(mh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort