Wesel Ein Baum als Symbol der Freundschaft

Wesel · Der Schüleraustausch zwischen Wesel und Ketrzyn besteht nun seit 25 Jahren. Dazu wurde gestern ein Baum in der Nähe des Rheins gepflanzt.

Wesel: Ein Baum als Symbol der Freundschaft
Foto: Armin Fischer (arfi)

Eine Vokabel fiel am gestrigen Vormittag auf der Fischertorstraße nahe des Rheins immer wieder: Symbol. Der Baum, der dort gepflanzt wurde, soll nämlich die Freundschaft zwischen Wesel und dem polnischen Ketrzyn symbolisieren. Anlass der Aktion war das 25-jährige Bestehen des Schüleraustausches zwischen dem Andreas-Vesalius-Gymnasium und dem Gymnasium in Ketrzyn.

1990 entstand die Idee dieses Austausches. Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Rastenburg nach Wesel geflüchtet waren, hatten den Anstoß dafür gegeben. In den folgenden 25 Jahren nahmen mehr als 1000 Schüler an dem Austausch teil. Zu ihnen zählte auch André Steffans, Vorsitzender des deutsch-polnischen Jugendwerks, der gestern an den Verlauf des Schüleraustausches erinnerte. "Es hat viele Begegnungen gegeben und es sind viele Freundschaften entstanden", sagte Steffans.

Doch es entstand noch mehr aus diesem zunächst ganz auf Schulebene ausgetragenen Kontakt. Seit 2002 ist Ketrzyn Wesels Partnerstadt. Gegenseitige Besuche, die auch die Weseler Feuerwehr so wie viele Vereine betreffen, waren die Folge. "Ich hoffe, dass sich diese Partnerschaft noch weiter entwickelt, genau wie dieser Baum", sagte Steffans mit Blick auf die frisch eingepflanzte deutsche Stileiche. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp pflichtete Steffans bei. Diese Freundschaft sollte, wie dieser Baum, für Langlebigkeit, aber auch für Lebendigkeit stehen", meinte sie.

In diesem Jahr sind es acht Schüler, die für sechs Tage in Wesel weilen und bei Familien der AVG-Schüler untergebracht sind. Begleitet werden sie von ihren Lehrern Emilia Timoszuk und Darek Cudzilo, der bei der Baumpflanzaktion auch als Übersetzer fungierte. Gestern Abend stand für die Gruppe noch eine offizielle Jubiläumsfeier in der Zitadelle auf dem Programm. Zuvor hatten die polnischen Schüler bereits das Gasometer und Industriemuseum in Oberhausen besucht sowie eine Stadtrallye in Wesel absolviert. Das Wochenende werden sie individuell in ihren jeweiligen Familien verbringen, ehe sie am Dienstag wieder die Heimreise nach Ketrzyn antreten.

AVG-Schulleiterin Dorothee Brauner will ebenfalls an der schönen Tradition des Schüleraustausches festhalten. "Es ist wunderbar, was aus dieser Idee entstanden ist. Deshalb setze ich das gerne fort", so Brauner.

Zum Abschluss der Pflanzaktion wurde es dann wieder symbolträchtig. Polnische und deutsche Schüler griffen zur Schaufel, um den Baum endgültig einzupflanzen. Nun soll noch ein Schild am Baum befestigt werden, das auf das 25-jährige Bestehen des Schüleraustausches Wesel-Ketrzyn hinweist.

(RP)
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