Wesel Ehrenamtler für Wesels Grün gesucht

Wesel · Der städtische Betrieb ASG möchte noch mehr engagierte Bürger als bislang für eine Grünflächenpatenschaft gewinnen. Denn die Zahl der Mitarbeiter, die Unkraut zupfen, Rasen schneiden und Müll aus Beeten holen, sinkt weiter.

 Ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement: Auf der Straße Eichelbergskamp unweit der Betuwe-Linie (Hanseviertel) pflegen Nachbarinnen diese städtische Grünfläche mit viel Liebe. Einen Patenvertrag haben die Frauen mit dem ASG allerdings nicht abgeschlossen. Sie machen es einfach so.

Ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement: Auf der Straße Eichelbergskamp unweit der Betuwe-Linie (Hanseviertel) pflegen Nachbarinnen diese städtische Grünfläche mit viel Liebe. Einen Patenvertrag haben die Frauen mit dem ASG allerdings nicht abgeschlossen. Sie machen es einfach so.

Foto: Ekkehart Malz

Wer aufmerksam durch Wesel geht, radelt oder fährt, dem dürfte auffallen, dass an vielen Stellen das Unkraut sprießt und die Mitarbeiter des städtischen Betriebes ASG mit der Pflege der Grünflächen einfach nicht mehr nachkommen. Und das Problem dürfte noch größer werden. Denn wie berichtet, hat die Politik den Abbau von weiteren sechs Stellen innerhalb der nächsten vier Jahre beschlossen.

ASG-Chef Ulrich Streich geht davon aus, dass seine Leute künftig noch öfter als jetzt schon auf das viele Unkraut angesprochen werden. "Wir müssen den Bürgern Infobroschüren an die Hand geben und darin erklären, warum die Standards abgesenkt werden. Zudem wollen wir in diesem Zusammenhang verstärkt bürgerliches Engagement wecken und auf unsere Patenschaften hinweisen", sagt Streich. Schon jetzt haben mehr als 50 Privatpersonen mit dem ASG eine Patenschaft für eine städtische Grünfläche übernommen, die ihnen am Herzen liegt. In aller Regel wässern die ehrenamtlich tätigen Bürger bei großer Hitze die städtischen Bäume, mähen Rasenflächen, zupfen Unkraut, schneiden auch mal eine Hecke und beseitigen allerlei Unrat aus den Grünanlagen. "Wir stellen auf Wunsch die dafür nötigen Geräte und holen auch den Grünschnitt ab", erklärt Ulrich Streich. Wobei die meisten diese Angebote dankend ablehnen, da sie oft bestens ausgestattet sind. Die Paten schließen übrigens einen Vertrag mit dem ASG. Vorteil: Sollte ihnen bei ihren Tätigkeiten etwas zustoßen, sind Schäden über die Gemeindeunfallversicherung abgedeckt.

Einen Ortsteil, in dem besonders viele Paten aktiv sind, gibt es nicht. "Die ehrenamtlich aktiven Bürger wohnen über das gesamte Stadtgebiet verstreut", sagt Streich. Es sind aber nicht nur Privatpersonen, denen gepflegte Grünflächen wichtig sind. Auch einige Firmen und der Heimatverein Büderich haben den Vertrag mit dem städtischen Betrieb unterzeichnet. Wobei der Fall Büderich ein ganz spezieller ist. Denn dort, so erzählt Ulrich Streich, "hat sich der Verein verpflichtet, nach den Sitzbänken zu schauen und diese regelmäßig zu streichen". Pinsel und Farbe stellt der ASG zur Verfügung. Wer nicht nur die Flächen pflegen, sondern auch selbst bepflanzen möchte, kann auch das gerne tun. Vorausgesetzt, er stimmt sich mit dem ASG vorher ab. Es gibt übrigens auch einige städtische Grünflächen, die ohne Patenschaftsvertrag von Anwohnern gepflegt werden. Beispielsweise auf der Straße Eichelbergskamp, wo sich Nachbarn abgesprochen ("Wir möchten es hier schön haben") und Verkehrsinseln mit viel Liebe gestaltet haben. Auf die Frage, ob er denn selbst auch eine Patenschaft übernommen habe, lächelt Streich und erklärt dann: "Keine Patenschaft, weil es das in Hamminkeln, wo ich mit meiner Familie wohne, nicht gibt. Aber meine Frau und ich kümmern uns um städtische Grünflächen rund um unser Haus."

Wer Interesse an einer Grünflächenpatenschaft hat, meldet sich beim ASG unter 0281 16393-3304 oder unter andrea.krebber@asg.wesel.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort