Wesel Durchbruch für das Pankok-Museum

Wesel · Die Freude beim Pankok-Stiftungsrat ist riesengroß. Das Land fördert den laufenden Museumsbetrieb. Das schafft die Basis für eine Umstrukturierung und den Umbau der Scheune.

 Sie freuen sich über die Unterstützung des Landes (von links): Kathrin Reuscher, Norbert Meesters, Wolfgang Matenaers und Annette Dohrmann-Burger.

Sie freuen sich über die Unterstützung des Landes (von links): Kathrin Reuscher, Norbert Meesters, Wolfgang Matenaers und Annette Dohrmann-Burger.

Foto: Pottgiesser

Wenn am Sonntag Vorstand Wolfgang Matenaers vor dem Beirat der Otto-Pankok-Stiftung spricht, wird er es mit großer Erleichterung und unglaublicher Freude tun. Endlich, nach einem sechs Jahre langen Prozess, ist der Betrieb des Otto-Pankok-Museums auf Dauer gesichert. Die Furcht, mangels Geld die Schlüssel von außen umdrehen und damit das Aus des idyllischen Drevenacker Dreiklangs Kunst, Natur und Bildung hinnehmen zu müssen, ist gebannt. Das Land füllt ab 2017 jährlich mit einem Zuschuss von 70.000 Euro die Lücke bei den Betriebskosten. Das ist nachhaltige Basis für die Umstrukturierung des Museumsbetriebs, was wiederum Voraussetzung für die Förderung von Sanierung und Erweiterung der Museumsscheune ist. Dafür gibt das Land weitere 900.000 Euro.

Nunmehr wird der Ausstellungsraum wie das ganze Gebäudeensemble im Sinn der Familie Pankok erhalten und behutsam erneuert. Die Scheune wird energetisch umgerüstet, die Galerie mutiert zum Kreativ-Ort für (Schüler-)Gruppen im Museum. Im hinteren Bereich entsteht ein neuer Ausstellungsraum - auch gedacht für Sonderschauen, um den Kontext von Otto Pankok mit anderen Künstlern darzustellen. Ein neues Foyer mit Cafeteria und Shop empfängt nicht nur die Besucher, sondern ist auch Kennzeichen dafür, dass die Stiftung mehr Einnahmen erzielen muss, um den Eigenanteil zur Finanzierung zu stemmen. Auch die jährlichen Besucherzahlen sollen steigen - von derzeit 6000 auf 12.000. Das Betriebskonzept funktioniert darüber hinaus nur mit starkem ehrenamtlichen Einsatz - rechnerischer Wert: 100.000 Euro.

Ziel ist es, Pankoks Lebens- und Wirkungsstätte mit seiner familiären Note zu bewahren. Derzeit wird der Wohnsitz Haus Esselt von außen saniert, nächstes Jahr ist der Innenbereich an der Reihe. Hier sollen Wohnräume und historische Küche erhalten bleiben, als lebe die Familie noch. Hier ist bald auch der persönliche Museumsbereich zugänglich. "Der Ort soll so bleiben, wie er war - also im Geiste Pankok. Ein Stärkungsort", sagt Wolfgang Matenaers. Dazu gehört auch Pankoks soziale, tolerante und der Natur zugeneigte Gesinnung. Vielleicht wird auch der zugehörige Wald begeh- und erlebbar.

Es dauert noch, bis die Träume der Stiftung wahr werden. Aktuell herrscht die Freude vor, den Durchbruch geschafft zu haben. Das Gefühl müssen Museumsleiterin Annette Burger, Projektmanagerin Kathrin Reuscher und der Stiftungs-Vorstand noch verarbeiten. Sie lobten den Vater des Erfolgs, der das Projekt über Jahre unterstützt hat: den Weseler Landtagsabgeordneten Norbert Meesters (SPD). "Seine Hartnäckigkeit und Ausdauer waren entscheidend", sagte Burger. Meesters: "Es war mir ein inneres Anliegen zu unterstützen. Denn die ehrenamtliche Truppe hat über Jahre hart gearbeitet, und das Museumskonzept behält seine familiäre Ausrichtung." Sagt's und hält eine Kohlezeichnung hoch, die der 59-Jährige als 18-jähriger Gast in der Museumsscheune gezeichnet hat.

(RP)
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