Wesel Duden-Grundschule darf nur 54 Kinder aufnehmen

Wesel · Der Ruf der Konrad-Duden-Grundschule in Obrighoven am Nussbaumweg ist gut. So gut, dass auch viele Eltern aus anderen Stadtteilen ihre Kinder dort einschulen möchten. Aktuell liegen 81 Anmeldungen für das neue Schuljahr vor. Weil die Kinder von drei vierten Klassen im Sommer die Schule verlassen, könnten eigentlich drei erste Klassen an den Start gehen. Theoretisch jedenfalls. Praktisch wird das nicht möglich sein, weil sich der Schulausschuss gestern knapp mit neun zu acht Stimmen für eine Begrenzung der Zügigkeit auf zwei Klassen ausgesprochen hat. Berücksichtigung des Elternwillens? Fehlanzeige.

Rektorin Sabine Hellebrand, die in einer Sitzungsunterbrechung die Chance erhielt, die Situation an ihrer Schule deutlich zu machen, bedauert sehr, dass sie nun nicht allen Lackhausener Kindern einen Platz in ihrer Schule anbieten kann, obwohl die Verwaltung vor drei Jahren eine Aufnahmegarantie ausgesprochen hatte. Gut möglich, dass es jetzt zu Klagen kommt.

"Ich werde maximal 54 Kinder aufnehmen können, die aus dem Bereich Lauerhaas kommen und die einen Kindergarten in Lackhausen besuchen. Lackhausener Eltern, deren Kinder in einer Tagesstätte irgendwo sonst im Stadtgebiet betreut werden, müssen nun leider mit einer Absage rechnen", erklärte Sabine Hellebrand auf Anfrage der RP nach Ende der Sitzung.

Dass sie nicht mehr als 54 Plätze anbieten kann, liegt daran, dass ihr im Sommer nur vergleichsweise kleine Unterrichtsräume zur Verfügung stehen, in denen normalerweise nur 23 oder 24 Kinder Platz finden. Die beiden größten Räume der Schule sind nämlich belegt.

Auch die Grundschule auf dem Fusternberg gehört zu den beliebtesten in der Stadt. 71 Eltern würden ihren Nachwuchs gerne dort einschulen. Doch die Schule platzt aus ihren Nähten, so dass die Festlegung auf zwei Eingangklassen dem Wunsch von Schulleiterin Gudrun Titze entspricht.

Mit der von SPD, Grünen, Linken und WWW/Piraten mehrheitlich getroffenen Entscheidung soll verhindert werden, dass an einigen Schulen Anbauten nötig werden, während andere Schulen, die zum Teil deutliche Rückgänge bei den vorläufigen Anmeldezahlen verzeichnen müssen (Innenstadt, Feldmark), Leerstände haben. CDU und FDP hatten dafür gekämpft, dass die Duden-Grundschule 2016 ausnahmsweise noch einmal drei Eingangsklassen hätte bilden können. Dass die Politik mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt ist, damit hatte Hellebrand gerechnet. "Aber ich wollte nichts unversucht lassen und habe im Ausschuss für drei Klassen gekämpft."

(RP)
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