Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe Drohnen fliegen für das Richtfunknetz

Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe · Die Kommunen Schermbeck, Hünxe und Hamminkeln planen gemeinsam eine leistungsfähige Breitbandversorgung per Funk für alle Außenbereiche, die nicht in absehbarer Zeit mit einer leistungsfähigen kabelgebundenen Lösung ausgestattet werden können. Gestern haben die Bürgermeister Bernd Romanski, Dirk Buschmann und Mike Rexforth eine entsprechende Kooperation verabschiedet. Sie sehen sich damit als Vorreiter unter den Kommunen und wollen zügig die möglichst 100-prozentige Versorgung auf dem Wege der interkommunalen Zusammenarbeit erreichen. Gearbeitet wird dabei mit Breitband durch die Luft, sprich Datentransfer per Richtfunk. Für Masten- und Antennenstandorte und sonstige Infrastruktur sind Voruntersuchungen nötig, für die sofort ein Förderantrag beim Land gestellt wird. Die Firma Compart IT tut das ab dem 30. August. Sie lässt Drohnen über die Außenbereiche der drei Kommunen fliegen, um Richtfunkstandorte zu suchen. Sie sollen Hindernisse orten, die die Übertragung stören.

Die Dreier-Kooperation hat ihre Ursprünge in den bisherigen Erfahrungen. Das, sagt Romanski, beziehe sich erstens auf die Probleme im Behördendschungel, zweitens aus den Erkenntnissen bei der Glasfaserversorgung, die klar gemacht habe, dass die Nachfrage nach Hochleistungsanschlüssen vorhanden ist. Schermbecks Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch sprach gestern von vielen Anfragen landwirtschaftlicher Betriebe und vom Gewerbe, aber auch von Privaten im Außenbereich. Es gehe speziell auch darum, Splittersiedlungen zu versorgen. Das ehrgeizige Ziel: 100 Prozent Breitbandversorgung.

Ob das technisch umsetzbar ist, hat mit den unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten und passenden Standorten für Masten und Antennen zu tun. "Da brauchen wir mehr Erkenntnisse. Für uns wichtig ist, dass die Versorgung für die Bürger bezahlbar ist und welche Technik wir dafür einsetzen müssen", sagte Koch. Der Markt ist interessant, mehrere Firmen stehen in den Startlöchern. Die Rentabilität dürfte aber nicht reichen, auch noch das letzte Gebäude zu versorgen. Auf Erfahrungen können die Hamminkelner in Wertherbruch und Loikum verweisen. Künftig könnte die Stadt mit den noch zu gründenden Stadtwerken das Geschäftsfeld Datenübertragung in den Kooperationskommunen besetzen.

In Brünen geht der Glasfaseranschluss derweil voran. Bis Weihnachten sollen die rund 380 Hausanschlüsse in Brünen geschaltet sein. In Mehrhoog läuft die Nachfragebündelung bis Ende Oktober. 40 Prozent müssen es sein.

(thh)
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