Niederrhein Dramaturg Bärfuss lehrt an der UDE

Niederrhein · Vom 20. bis 24. Juni spricht Lukas Bärfuss in Duisburg und Essen über literarischen Anspruch.

 Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss

Foto: FREDERIC MEYER

Überlegungen über literarischen Anspruch, über Faulheit, die jedem Anspruch im Weg steht und doch eine entscheidende Rolle in der Kreation spielt: Darüber spricht Lukas Bärfuss vom 20. bis 24. Juni als Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Der Schweizer Schriftsteller und Dramaturg geht dabei von der Vorlesung "Das Credo eines Dichters" aus, die Jorge Luis Borges 1968 in Harvard hielt, und thematisiert die 68er-Bewegung, die damals besonders an den Universitäten aufflammte. In diesem Zusammenhang "werde ich in allen Vorlesungen auch über das öffentliche Echo der jeweiligen Begriffe nachdenken", so Bärfuss.

Einen ersten internationalen Erfolg verbuchte der heute mehrfach ausgezeichnete 44-Jährige, der in jungen Jahren zunächst als Tabakbauer, Eisenleger und Gärtner arbeitete, mit seinem Theaterstück "Die sexuellen Neurosen unserer Eltern". Sein erstes Buch "Die toten Männer" veröffentlichte er ein Jahr zuvor in 2002. Zuletzt löste der in Zürich lebende Schriftsteller in seinem Land eine hitzige Diskussion aus mit seinem 2015 in der FAZ veröffentlichten Essay "Die Schweiz ist des Wahnsinns". An der UDE liest er aus seinem Roman "Koala" von 2014. Darin verknüpft er den Suizid seines Bruders mit der Kolonialgeschichte Australiens.

Termine: Poetik-Vorlesungen (Bibliothekssaal, Campus Essen, R11): "Der Pfusch", Montag, 20. Juni, 16.30 Uhr, "Die Faulheit", Dienstag, 21. Juni, 16.30 Uhr, "Die Musik", Mittwoch, 22. Juni, 16.30 Uhr; weitere Veranstaltungen (Casino, Campus Essen): Lesung aus "Koala" und "Stil und Moral", Donnerstag, 23. Juni, 18 Uhr Schreibwerkstatt mit Lukas Bärfuss für UDE-Studierende, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, 21. bis 23. Juni, von 10 bis 14 Uhr; Anmeldung über anna.beughold@uni-due.de.

(RP)
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